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Tourismus

Uelzener Tourismus: Regionale Konkurrenz macht Druck

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Von Michael Michalzik

Uelzen/Landkreis. Der Tourismus des Landkreises Uelzen befindet sich inmitten starker, regionaler Konkurrenz: Während die Zahl der Übernachtungen 2019, also vor der Corona-Krise, in den Landkreisen Harburg, Lüneburg, Gifhorn und vor allem aber Celle deutlich zugenommen hat, sind die Landkreise Uelzen und Lüchow-Dannenberg die einzigen, bei denen dies nicht der Fall war.

Das ist einer der zentralen Schlüsse, zu der die von der HeideRegion Uelzen in Auftrag gegebene Studie des Büros „ift Freizeit- und Tourismusberatung“ nun gekommen ist. Die Auftragsarbeit befasste sich mit der zukunftsorientierten Neustrukturierung der Tourismusarbeit im Landkreis Uelzen. Laut Studie ist die Zahl der Betten in unserem Landkreis rückläufig. 2019 gab es rund 5200 Betten in 90 Betrieben – bei einer Auslastung von nur 39 Prozent. Absolut führend in Sachen Übernachtungen war demnach Bad Bevensen – fast 60 Prozent aller Besucher des Landkreises steigen dort ab. Bad Bodenteich hat einen Anteil von 12,3 Prozent. Die Stadt Uelzen kommt auf 9,8 Prozent. Die anderen Gemeinden machen den übrigen Anteil aus. Dabei ist das Potenzial erheblich: Während Uelzen jährlich etwa 738.000 Übernachtungen zählt, werden im Radius von nur einer Stunde Fahrzeit von Uelzen aus insgesamt im gleichen Zeitraum 5,4 Millionen Übernachtungen generiert.

Was also tun, um potenziellen Gästen den Landkreis Uelzen schmackhafter zu machen? Nicht überraschend kommt das Büro ift zu der Erkenntnis, dass die aktuell wichtigsten Gästesegemente Aktiv- und Radtouristen sowie Erholungssuchende und Klinikgäste sind: „Erholungs-, Rad- und Aktivtourismus bieten die größten Potenziale für die künftige Entwicklung des Tourismus im Landkreis Uelzen. Die Märkte wachsen, und im Landkreis ist die nötige Infrastruktur bereits heute vorhanden.“ Die Kernthemen sollten also „Erholung“ sowie „Aktiv und Rad“ sein. Immerhin hat der ADFC die Region Uelzen mit ihrem hervorragend ausgebauten, 1000 Kilometer langem Radwegenetz bereits 2016 als RadReiseRegion zertifiziert. Nicht wenige der vorgeschlagenen Touren werden dabei auch von Handbike-Fahrern gern erkundet.

Die kulturellen Angebote im Landkreis, hält das Büro ift nüchtern fest, werden einzeln „überregional kaum am Markt wahrgenommen“. Sie sollten also gemeinsam mit den touristischen Kernthemen vermarktet werden. Immerhin ein großes Plus: Die verkehrliche Anbindung des Landkreises über A39 sowie per Bahn sei hervorragend. Vor allem für Besucher aus dem Raum Hamburg sei Uelzen besonders interessant, weil in weniger als einer Stunde erreichbar.

Screenshot: Michalzik