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Ausbildung und Beruf

Arbeitslosenzahl nähert sich Niveau vor der Pandemie - Qualifizierung forcieren

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Uelzen/Landkreis. Die Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Uelzen der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen hat sich von September auf Oktober um 105 auf 2.123 Personen verringert. Das waren 467 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 4,5%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,4%. Dabei meldeten sich 479 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 78 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 585 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–38). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.160 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 447 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 5.595 Abmeldungen von Arbeitslosen (+354).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um 30 Stellen auf 1.023 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 84 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Oktober 249 neue Arbeitsstellen, 12 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2.644 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 631.

Im Oktober waren bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen 14.684 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl nahm gegenüber September um 616 Personen (4,0 Prozent) ab. Im Vergleich zu Oktober 2020 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 2.247 Personen (13,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag mit 4,7 Prozent um 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Ein Jahr zuvor betrug die Quote 5,4 Prozent.   

„Die Arbeitsmarktentwicklung hat die Segel mit Kurs auf Vorpandemieniveau gesetzt“, fasst Kerstin Kuechler-Kakoschke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, zusammen. Letztmalig waren im März 2020 mit 14.321 Personen weniger Arbeitslose gemeldet. Danach spiegelten sich die Auswirkungen der Pandemie in steigenden Arbeitslosenzahlen wider. „Diese gute Entwicklung deckt allerdings auch Herausforderungen auf, die ebenfalls bereits vor der Pandemie bestanden, durch sie aber überlagert wurden: Fachkräfteengpässe“, so die Agenturchefin weiter. Den Unternehmen rät Kuechler-Kakoschke mehrere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Neben betrieblicher Ausbildung und Umschulung kann die Qualifizierung und Fortbildung der eigenen Beschäftigten ein Baustein sein. „Unternehmen können dafür, gerade, wenn sie die Kurzarbeit für Fortbildungen nutzen, Zuschüsse erhalten“, betont die Arbeitsmarktexpertin, denn sie weiß um die Sorgen im Hinblick auf ausfallende Lieferketten. Auch kleine Unternehmen, die häufig keine eigenen Personalstellen haben, sind beim Thema „Qualifizierung von Beschäftigten“ nicht allein gelassen. Ihnen empfiehlt Kuechler-Kakoschke, den Arbeitgeber-Service: „In einer speziellen Arbeitsmarktberatung analysieren wir die individuellen Bedarfe im Betrieb, zeigen Lösungsmöglichkeiten auf, vermitteln Netzwerkpartner und gehen den gesamten Weg gemeinsam - soweit gewünscht“. Zu erreichen sind Beratungsfachkräfte für Unternehmen in Buchholz, Lüchow, Lüneburg, Uelzen und Winsen unter der gemeinsamen Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.

Unter den 5.543 Stellenangeboten befanden sich 1.216 Stellen, die im Monatsverlauf neu hinzukamen. Damit nahmen diese so genannten Stellenzugänge gegenüber September um 136 Stellen (12,6 Prozent) zu. Gegenüber dem Vorjahr lagen sie um 278 Stellen (29,6 Prozent) deutlich im Plus. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (471 Stellen, darunter: Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften mit 395 Stellen), Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz (136 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (130 Stellen), Verarbeitendes Gewerbe (93 Stellen) sowie Öffentliche Verwaltung (83 Stellen).

Foto: Michalzik