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Justiz

Lebenslang nach brutalem Mord in Wrestedt

 |  Blaulicht

Von Michael Michalzik

Wrestedt/Lüneburg. Für die tödliche Attacke auf eine 65 Jahre alte Frau in Wrestedt muss der 38-jährige Albrecht B. lebenslang hinter Gitter. Die 4. Große Strafkammer des Landgerichts Lüneburg hat den Angeklagten heute schuldig gesprochen und außerdem die besondere Schwere seiner Schuld festgestellt. Der Mann aus dem Raum Rostock nahm das Urteil äußerlich unbewegt auf.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Verurteilte die wehrlose Frau im Dezember vergangenen Jahres an der Tür ihres Hauses brutal und unvermittelt angegriffen haben soll (Uelzener Nachrichten berichteten). Mehr als 40 Mal soll B. mit einem Beil auf die 65-Jährige eingeschlagen haben. Danach rief er selbst die Polizei, stellte sich und ließ sich widerstandslos festnehmen. Von Anfang an war der Beschuldigte geständig.

Erst während der Gerichtsverhandlung wurde die bedrückende Vorgeschichte anhand der Zeugenaussagen in vollem Ausmaß deutlich, während Albrecht B. selbst schwieg. Nach Auffassung des Gerichts lernte der Angeklagte die jetzt 33 Jahre alte Tochter des späteren Opfers bei einer Umschulung kennen. Anfangs habe man sich gut verstanden. Als Albrecht B. die Frau dann sexuell bedrängte, zeigte sie ihn an. In Folge wurde er von der Umschulung ausgeschlossen – und damit nahm das Drama seinen Anfang. Immer wieder kontaktierte damals arbeitslose B. die 33-Jährige, drohte ihr, sagte, sie habe sein Leben versaut. Er stieß Drohungen aus, auch per Mail. Die bedrohte Frau schaltete die Polizei ein, die Albrecht B. versuchten, den Ernst seiner Vergehen klarzumachen.

Vergebens: Immer konkreter wurden die Rachepläne des Mannes. Im Oktober vergangenen Jahres erhielt die verängstigte 33-Jährige zum Geburtstag eine Morddrohung. Einem Bekannten schilderte B. ausführlich seine Pläne – ohne ernst genommen zu werden. Als er im Dezember 2020 in Wrestedt vor dem Haus der Familie auftauchte, fand er statt der 33-Jährigen deren Mutter vor. Mit äußerster Brutalität hieb er immer wieder mit einem Beil auf die 65-Jährige, danach noch mit einem Brecheisen. Für das Gericht gab es keine Zweifel an der Schuld von Albrecht B. Bereits am zweiten Verhandlungstag wurde deshalb jetzt das Urteil gesprochen.

Symbolfoto: Adobe Stock