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Blaulicht

Großeinsatz der Polizei am Hafen: Vermisstenfall Mandy Müller - Eine Spur führt nach Uelzen

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Von Michael Michalzik

Uelzen/Nienburg. Der immer noch nicht gelöste Vermisstenfall Mandy Müller führt offenbar auch nach Uelzen: Wie die Polizei mitteilt, kam es am heutigen Mittwochmorgen zu mehreren Durchsuchungen in Niedersachsen, unter anderem in Celle, Wolfenbüttel, Peine sowie im Uelzener Hafen. Hintergrund ist offenbar die Suche nach einer Waffe.

Denn der Fall der seit 2008 vermissten 18-Jährigen schlägt weiter Wellen: Laut der zuständigen Polizei Nienburg waren in der Nacht des 9. Januar 2023 mehrfach Schüsse auf ein Wohnhaus in Haßbergen abgegeben worden, als ein 54-Jähriger im Begriff war, vor die Tür zu treten. Seitdem ermitteln die Staatsanwaltschaft Verden und die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg gegen vier Beschuldigte im Alter von 25 bis 76 Jahren wegen des Verdachts des versuchten Totschlags.

Zum Hintergrund: Bei dem 54-Jährigen handelt es sich um den Vater der getöteten Mandy Müller, deren Tod bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Er soll es in der Folgezeit unternommen haben, die mutmaßlichen Täter für die Tötung seiner Tochter zu ermitteln. Die Schüsse sollen abgegeben worden sein, um die Suche des Vaters nach dem Schicksal seiner Tochter zu beenden, so die Ermittler.

Zur Aufhellung der Umstände um die Schussabgabe wurden laut Polizei heute mehrere Objekte durchsucht. Ziel der Maßnahmen war es, insbesondere Kommunikationsmittel mit etwaigen tatrelevanten Absprachen und die Tatwaffe aufzufinden.

Bei den Durchsuchungen von insgesamt elf Objekten hat die Polizei eine Vielzahl an Gegenständen sichergestellt, darunter diverse Telekommunikationsmittel, Datenträger als auch Schusswaffen. 

Die Auswertungen der Telekommunikationsmittel und Datenträger als auch die Prüfung, ob sich unter den aufgefundenen Schusswaffen auch die gesuchte Tatwaffe befindet, dauern an. Sämtliche polizeiliche Maßnahmen an den durchsuchten Objekten waren gegen 15 Uhr abgeschlossen. 

An dem Großeinsatz waren mehrere hundert Polizeikräfte, darunter Spezialeinheiten, die Bereitschaftspolizei, Diensthundeführer als auch IT-Spezialisten beteiligt. Die PI Nienburg/Schaumburg wurde von Kräften aus Niedersachsen sowie NRW unterstützt.

Am Samstag, 13. September 2008, waren Mandy Müller und ihr nach Ehemann mit dem Auto von Nienburg nach Celle gefahren, so die Polizei. In der Birkenstraße hatten die Eltern des Ehemannes dem jungen Paar ein Einfamilienhaus überlassen, welches die beiden gerade renovierten und einrichteten. Die ersten Möbelstücke waren bereits gekauft. Für den Sonntagvormittag hatte Mandy zusammen mit ihren Eltern einen Umzug in das neue Haus in Celle geplant. Dazu kam es jedoch nicht mehr, da Mandy in der Nacht zum 14. September bis heute spurlos verschwand. In den frühen Morgenstunden war ihr Mobiltelefon noch im Bereich der Gemeinde Adelheidsdorf, Samtgemeinde Wathlingen im Landkreis Celle, eingeloggt. Dieser Ort liegt etwa 8,5 km von dem Wohnhaus in Celle entfernt. Das ist die letzte Spur von Mandy. Seit diesem Zeitpunkt fragt sich die Familie von Mandy, was in dieser Nacht passiert ist. Aufgrund der Gesamtumstände gehen die Staatsanwaltschaft und die Beamten der Mordkommission davon aus, dass Mandy Müller Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist. 

Das Verfahren wurde 2011 eingestellt. Konkrete Anhaltspunkte auf eine Straftat hatten sich bis dahin nicht ergeben. 2019 befasste sich auch eine Folge der Sendung „XY“ mit dem rätselhaften Fall. Eine entscheidende Spur ergab sich nicht.

Foto (Polizei): Mandy Müller ist seit 2008 verschwunden. Ihr Vater untersucht seitdem den Verbleib seiner Tochter. Auf ihn soll mit einer Waffe geschossen worden sein. Der Suche nach der Tatwaffe galt unter anderem der Einsatz am Mittwoch in Uelzen.