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Blaulicht

„Stadt der Kriminellen“? Wie es um die Sicherheit in unserer Stadt steht

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Von Michael Michalzik.

Uelzen. Ein junger Mann verletzt in der Innenstadt einen 19-Jährigen grundlos mit einem Kampfsport-Dolch, einem Kubotan, schwer an der Schlagader einer Hand. Ein noch Unbekannter überfällt am helllichten Tage ein Pärchen direkt vor dem Uelzener Rathaus und fügt ihnen Stichverletzungen zu: Binnen kurzer Zeit hat es zwei Gewalttaten gegeben, die Aufsehen erregt haben. Hinzu kommt Intensivtäter „N.“, der monatelang für Stress in der Uelzener Meile gesorgt hatte, wenn er mit Hammer oder Dönerspieß bewaffnet umherzog. Entsprechend heftig fallen einige Kommentare von Lesern auf den Seiten der Uelzener Nachrichten in den Sozialen Medien aus: „Stadt der Kriminellen“ oder „Müssen wir uns jetzt alle bewaffnen?“ wurde unter anderem dort vermerkt.

Doch wie steht es wirklich um die Sicherheit in Uelzen? Bei den sogenannten Rohheitsdelikten ist mit dem Abklingen der Pandemie ein deutlicher Anstieg zu vernehmen, hat die Polizei festgestellt. Vor allem bei Körperverletzungen und Bedrohungen hat die Zahl der festgestellten Taten zugenommen und bewegt sich inzwischen wieder auf Vor-Corona-Niveau: „Die Aufhebung der Corona-Maßnahmen war für die Polizei in Uelzen deutlich spürbar“, erklärt Uelzens Polizeichef Oliver Suckow. Die Beamten haben die Entwicklung genau im Blick und setzen auf Nachhaltigkeit und Maßnahmen mit ihren Netzwerkpartnern: „Wir haben unter anderem mit der Stadt besprochen, dass die Gudesstraße nachts weiter beleuchtet bleibt“, erklärt Christian Weiß, stellvertretender Leiter Einsatz- und Streifendienst.

Trotz aller sinnvollen Energiespar-Maßnahmen: „Es gibt Bereiche, da muss das Licht weiterbrennen.“ Mehrfachtäter erhalten Platzverweise und Betretungsverbote. Erhöht wurde die Präsenz von Streifenbeamten. Auffällige Orte, an denen sich Tatgelegenheiten ergeben, werden analysiert. Suckow: „Das macht viel Arbeit, hat aber eine nachhaltige Wirkung.“ Erste Ergebnisse zeigen sich bereits: Die Aufklärungsquote bei Straftaten im Bereich des Polizeikommissariats Uelzen lag im Jahr 2022 bei 67,55 Prozent und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 61,73 Prozent.

Symbolfoto (Adobe Stock): Unter anderem hat es in Uelzen vor kurzem einen schweren Angriff mit einem Kubotan gegeben. Die Polizei reagiert auf die steigende Zahl der Gewalttaten.