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Blaulicht

Feuerwehr berichtet nach verheerendem Brand im Klinikum: Trupp drang unter Atemschutz zu den brennenden Zimmern vor - Menschen über Drehleiter und durch verrauchte Flure gerettet

 |  Blaulicht

Von Michael Michalzik

Uelzen. Stunden höchster Anspannung bei einem gefährlichen Einsatz für die Uelzener Feuerwehr: Bei dem verheerenden Brand im Uelzener Helios Klinikum in der Nacht zu Freitag retteten die Brandschützer eine Vielzahl von Personen vor Rauch und Flammen.

Wie Simon Märtens, Pressesprecher der Uelzener Feuerwehren, berichtet, ging um 22.45 Uhr der erste Alarm bei der Leitstelle ein: Brandmelde-Auslösung, eigentlich eine Routinesache. Doch in kürzester Zeit erhöhte sich die Alarmstufe auf „Menschen in Gefahr“. Nach wenigen Minuten trafen die ersten Rettungskräfte am Klinikum ein, Flammen schlugen aus Fenstern im dritten Stock: „Menschen machten sich an den Fenstern bemerkbar.“ In diesen dramatischen Minuten ging es für die vom Feuer eingeschlossenen Personen in den verrauchten Räumen um Leben und Tod: „Es ging dann Schlag auf Schlag.“

Schnell stand fest: Ein Flur und zwei Krankenzimmer standen in Vollbrand. Menschenleben waren in akuter Gefahr. Die Feuerwehr ging von innen und außen vor – auch für die Brandschützer ein gefährlicher Einsatz: Ein 3-Mann-Trupp unter schwerem Atemschutz drang in den dritten Stock des betroffenen Flügels vor: „Mehrere Personen konnten unter Fluchthauben in Sicherheit gebracht werden.“ Die Hauben würden zwar keine Atemmaske ersetzen, schützten aber effektiv vor Rauch und Hitze. Gleichzeitig wurden fünf Personen durch Fenster per Drehleiter aus den verrauchten Zimmern gerettet. Zur Unterstützung war auch die Bevenser Drehleiter im Einsatz. Ein Sprungkissen wurde vorbereitet, musste aber nicht verwendet werden. Insgesamt waren 140 Rettungskräfte im Einsatz.

Trotz des schnellen Einsatzes der Uelzener Feuerwehren kam für eine Person jede Hilfe zu spät. Märtens: „Sechs weitere Personen erlitten schwere bis schwerste Verletzungen, unter anderem durch Verbrennungen.“ 16 Menschen wurden leicht bis mittelschwer verletzt.

Die Feuerwehr konnte den eigentlichen Brand rasch unter Kontrolle bringen. Bei den Nachlöscharbeiten wurde darauf geachtet, soviel Löschwasser wie möglich aufzufangen, damit das darunter liegende zweite Stockwerk nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Polizei ermittelt derzeit wegen der Brandursache und hat den Brandort beschlagnahmt.  

Foto: PHS