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Blaulicht

Schockanruf wirkt: Kriminelle bringen Bad Bevenser Ehepaar um mehrere Tausend Euro

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Bad Bevensen. Dank intensiver Präventionsarbeit der Polizei haben Kriminelle immer seltener Erfolg mit Enkeltrick oder Schockanrufen (UEN berichteten). Doch jetzt hat der Telefonterror wieder einmal Wirkung gezeigt: Ganoven haben ein Bad Bevenser Ehepaar um mehrere Tausend Euro gebracht. 

Im Laufe des Mittwoch und Donnerstag kam es im Bereich Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und sowie dem nördlichen Landkreis Uelzen, aber auch im Heidekreis und dem Landkreis Celle, erneut zu einer Vielzahl von Schockanrufen.

Die Anrufer gaben als angebliche Amtsträger an, dass die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun dringend eine Kaution notwendig sei, um eine Untersuchungshaft abzuwenden. Mit dieser erfundenen Geschichte hatten die  professionellen Täter bei dem Ehepaar aus dem Bereich Bad Bevensen am Donnerstag Erfolg. Die Opfer übergaben mehrere Tausend Euro in Bargeld und Schmuck an vermeintliche Amtspersonen. Die Polizei ermittelt. 

Wichtig: Das Hinterlegen einer Kaution ist ein Deutschland zwar grundsätzlich denkbar, wird aber in der Praxis nur selten angewandt. Bekannt sein dürfte dieses Verfahren vor allem aus amerikanischen Fernsehserien, weniger aus der deutschen Rechtspraxis.

Nach wie vor kommt es regelmäßig zu Wellen von sogenannten Schockanrufen, bei denen hochprofessionelle, überregional agierende Täter nicht nur ältere Menschen in einem regionalen Bereich anrufen, um über eine erfundene Schockgeschichte die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen an angebliche Amtspersonen zu bewirken. Dabei werden gezielt „älter klingende“ Namen aus Telefonbüchern herausgesucht. Die Drahtzieher sitzen, hat die Polizei festgestellt, oft in Polen oder der Türkei und betreiben professionelle, kriminelle Call Center – in Deutschland werden dann „austauschbare“ Kleinkriminelle als Abholer der Beute eingesetzt.

Zur gleichen Masche gehören falsche SMS oder WhatsApp-Nachrichten („Mami, dies ist meine neue Handynummer…“).

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei und gibt Tipps:

  • ·      misstrauisch sein
  • ·      Kontaktaufnahme hinterfragen
  • ·      kein Geld überweisen
  • ·      keine Wertsachen übergeben
  • ·      Polizei verständigen

Symbolfoto: Adobe Stock