Uelzen/Landkreis. Die Lage in den deutschen Hochwassergebieten ist nach wie vor katastrophal. Es fehlt an allem. Doch von vielerorts eilt Hilfe herbei – auch aus dem Landkreis Uelzen. So ist auch die Uelzener Wäscherei Bokelmann demnächst im Einsatzgebiet: Mit zwei Transportern fährt das Unternehmen nach Westen, um die Wäsche der Flutopfer sowie der Helfer, die immer noch im Dauereinsatz sind, zu sammeln und kostenlos zu waschen. Deswegen bittet das Uelzener Unternehmen um Verständnis, sollte es in diesen Tagen zu Verzögerungen in der sonstigen Bearbeitung kommen.
Teilnehmer der Truck Days Lüneburger Heide (kommenden Sonnabend in Ebstorf), unter anderem R. Winterhoff GmbH Internationale Kühltransporte, machten sich mit Unterstützung der Initiative „Ebstorf wird bunt“ auf den Weg, um dringend benötigtes Futter zu den betroffenen Pferdehöfen zu bringen. Buchstäblich tonnenweise wurde von Bürgern aus unserer Region gespendet. Im nächsten Schritt wird Material gesammelt, um zerstörte Weidezäune etc. zu reparieren.
Ebstorfs Bürgermeister Heiko Senking: „Echt beeindruckend, was #Ebstorfwirdbunt und die Truck Days Lüneburger Heide in so kurzer Zeit aus dem Boden gestampft haben, danke dafür! Unser Samtgemeindebürgermeister Martin Feller ist nun Schirmherr für die gemeinsame Aktion, was uns allen sehr hilft.“
Das THW Uelzen ist seit fast zwei Wochen im Einsatz (UEN berichteten). Stationiert am Nürburgring, war es Schwerpunktaufgabe der Uelzener, für mehr als 4000 Helfer Sanitär- und Waschanlagen aufzubauen. Darüber hinaus wurden tausende von Mahlzeiten ausgegeben und Einsatzfahrzeuge mit zehntausenden von Litern Kraftstoff betankt. Die Zahl der Uelzener Kräfte wird jetzt reduziert, aber immer noch verbleibt eine Kernmannschaft, die den Betrieb der Anlagen sicherstellt.
Die Johanniter Unfall Hilfe Uelzen ist ebenfalls vor Ort im Einsatz und berichtet von schwierigsten Bedingungen für die Flutopfer: Es fehle an den einfachsten Dingen in den Hochwassergebieten rund um Ahrweiler. Helferinnen und Helfer verteilen Hygieneartikel wie Duschgel, Shampoo oder Zahnbürsten und Zahnpasta an die Menschen in den betroffenen Teilen der Stadt. Die Artikel stammen aus dem Materialdepot des Betreuungsplatzes 500 des Landes Niedersachsen.
Karl-Heinz Günther, Ortsbürgermeister von Kirch- und Westerweyhe, ist stolz darauf, dass eine ganze Reihe THW-Helfer aus seinem Ortsteil mit im Einsatz sind. Im Telefonat mit Karsten Steinmann, dem Ortsbeauftragtem des THW Uelzen, der ebenfalls vor Ort im Hochwassergebiet ist, hat Günther erfahren: „Die Bilder, die wir sehen, zeigen nicht das wirkliche Ausmaß der Katastrophe. Es soll noch viel schlimmer aussehen.“ Der Ortsbürgermeister weiß durch seinen Kontakt, dass auch THW-Kräfte, die im Hochwassergebiet wohnen, durch die Fluten teils alles verloren haben – und dennoch anderen helfen. Er verweist deswegen auf die Spendenaktion Hilfe für Helfer: https://www.instagram.com/p/CRmPpxAn-Zg/?utm_medium=share_sheet
Um den Opfern der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen, rufen das DRK Uelzen, die Hansestadt Uelzen sowie der Kreisfeuerwehrverband Uelzen gemeinsam zu Geldspenden auf. Das Spendenkonto lautet:
DRK Hochwasserhilfe 2021
DE34 2585 0110 0234 0000 24
Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg.
„Die Überschwemmungen haben dramatische Folgen und viele Menschen in große Verzweiflung gestürzt“, sagt Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt. Bürgerinnen und Bürger wollen helfen. „Die spontane Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung ist hoch“, so DRK-Vorstandsvorsitzender Tim Meierhoff. Dies bestätigt auch Karsten Meyer vom Kreisfeuerwehrverband. Die Beteiligten bitten allerdings um Verständnis dafür, dass keine Sachspenden abgewickelt werden können, da große Teile der Infrastruktur vor Ort beschädigt sind.
Foto: Johanniter Unfall Hilfe