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Amelinghausen/Ebstorf

Der Ebstorfer Christoph Palesch will Samtgemeindebürgermeister in Amelinghausen werden: „Wir müssen dichter an die Bürger ran!“

 |  Landkreis

Amelinghausen/Ebstorf. Christoph Palesch aus Ebstorf tritt für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters im benachbarten Amelinghausen an. Dort ist er seit 2019 tätig und leitet den Geschäftsbereich Bürgerservice, Bauen und Ordnung und ist bereits Gemeindedirektor der Gemeinde Amelinghausen. Ausgebildet wurde er beim Landkreis Uelzen, wo er unter anderem mit dem Projektmanagement für den Neubau des Kreishauses betraut war. Der Sozialdemokrat war viele Jahre als Trainer und Vorstandsmitglied im Amateur-Fußball engagiert. Für Amelinghausen geht es ihm um eine perspektivische Zukunftsentwicklung – unter anderem in den Bereichen Breitbandausbau, Ortsentwicklung und Tourismus. 

Herr Palesch, warum treten Sie um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters in Amelinghausen an?

Christoph Palesch: Als ich 2019 bei der Samtgemeinde Amelinghausen angefangen habe, war es nicht das Ziel, Verwaltungschef zu werden. Es ging mir zunächst um die berufliche Weiterentwicklung. Ich war 13 Jahre beim Landkreis Uelzen und wollte eine neue berufliche Erfahrung. Ende 2020 war ich dann schon überrascht, als meine Chefin (Anm.d.Red.: Claudia Kalisch, Bündnis 90/Die Grünen) mir sagte, dass sie nicht weitermachen will. Dann sprachen mich Mitarbeiter an, ob ich nicht kandieren will. Auch die SPD fragte nach und da habe ich dann den Schritt gemacht. Die FDP hat sich ebenfalls entschlossen, meine Kandidatur zu unterstützen. Es macht hier einfach Spaß, es ist eine tolle Samtgemeinde, im Rathaus arbeiten tolle Mitarbeiter. Natürlich ist Amelinghausen nicht besonders strukturstark. Aber es gibt viel Potenzial, viele Vereine und Verbände. Die Menschen identifizieren sich mit ihren Heimatorten.

Warum sind Sie für das Amt besonders geeignet?

Christoph Palesch: Es ist eine kleine Samtgemeindeverwaltung, deshalb muss der Samtgemeindebürgermeister selbst mitarbeiten können, selbst Projekte begleiten können und im Zweifel auch selbst einen Geschäftsbereich leiten können. Das kann ich, ich bin beim Landkreis Uelzen im Bereich der Kommunalverwaltung gut ausgebildet worden, hatte dort bereits mit 27 Jahren Führungsverantwortung und war unter anderem im Projektmanagement tätig. Da ich stellvertretender Personalratsvorsitzender war, kenne ich die Belange beider Seiten. Weiter bin ich seit zwei Jahren als allgemeiner Vertreter der Samtgemeindebürgermeisterin hier in Amelinghausen tätig, kenne das Team und brauche keine Einarbeitungszeit. 

Was wird sich in der Verwaltung Amelinghausens verändern, wenn Sie die Leitung übernommen haben, was sind die wichtigsten Baustellen?

Christoph Palesch: Wir brauchen in der Verwaltung drigend ein Dokumentenmanagement-System, das papierlose Arbeiten muss möglichst zügig umgesetzt werden. Das kenne ich vom Landkreis Uelzen anders, als wir bislang hier in der Samtgemeinde arbeiten. Und die Verwaltung muss dichter an die Bürger, wir müssen deutlich machen, dass wir ein Teil des Ganzen sind und nicht. Natürlich muss eine Verwaltung auch zur Ordnung rufen, wenn es erforderlich ist. Aber vor allem geht es um ein gedeihliches Miteinander mit den Bürgern. Ein erstes Ziel hier ist, dass alle Dienstleistungen bis Ende 2022 online abrufbar sind. 

Haben Sie dann überhaupt noch Zeit oder die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren?

Christoph Palesch: Ich wohne in Ebstorf und bin in der SPD. Aber ich trete bei diesen Kommunalwahlen für kein ehrenamtliches Amt an, das war von Anfang klar. Man muss sich entscheiden, ob man eine Verwaltung leiten oder ehrenamtlicher Politiker sein will. Auch jetzt ist schon hin und wieder schwierig, sich ehrenamtlich politisch zu engagieren. Ausschüsse und Ratssitzungen der Samtgemeinde, Ausschüsse und Ratssitzung der Gemeinde, dazu andere Abendtermine - so viel Zeit bleibt da auch heute nicht. Weiter haben die Bürger einen Samtgemeindebürgermeister verdient, der sich voll und ganz auf sie konzentriert und nicht noch andere politische Ehrenämter wahrnimmt. 

Was macht der Privatmann Palesch in seiner Freizeit?

Christoph Palesch: Zunächst einmal bin ich verheiratet. Die zweite Liebe gilt dem Ehrenamt. Ich war jahrelang im Vorstand des SV Hanstedt tätig. Die sind gerade wieder neu durchgestartet, was mich sehr freut. Es ist klasse, dort zu sein, das Spiel zu sehen und nette Menschen zu treffen. Ansonsten fahre ich gern Mountainbike und wandere – zuletzt durchs Höllental auf die Zugspitze hinauf. Das macht den Kopf frei, denn bei einer solchen Wanderung gibt es nur einen einzigen Gedanken – den Berg hochkommen. Ansonsten treffe ich mich sehr gern mit Familie und Freunden. Während der Pandamie auch online, das war die beste Möglichkeit.

Foto (privat): Christoph Palesch