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Landkreis Uelzen

Aus und vorbei: Interregio Hamburg-Berlin über Uelzen bleibt eingestellt

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Uelzen/Berlin. Das Aus für den Interregio von Hamburg über Uelzen nach Berlin ist beschlossene Sache: Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wird der IRE Berlin-Hamburg wird seinen Betrieb nicht – wie ursprünglich geplant – wieder zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 aufnehmen können: „Das Angebot wird bis auf weiteres eingestellt“, heißt es dazu seitens der Bahn auf der entsprechenden Internetseite.

Dazu die Lüneburger Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen): „Ich bedauere es sehr, dass die Deutsche Bahn die IRE-Verbindung zwischen Berlin und Hamburg aufgrund von Baumaßnahmen und fehlender Wirtschaftlichkeit einstellt. Die durchgehende Zugverbindung war für viele Menschen eine schnelle, kostengünstige und klimafreundliche Alternative zum Auto. Solche Angebote sind für die Verkehrswende von großer Bedeutung.

Als direkte Verbindung zwischen den Metropolen Hamburg und Berlin via Lüneburg, Uelzen, Stendal und Salzwedel nahm der IRE Berlin-Hamburg am 14. April 2014 erstmals Fahrt auf. In den darauffolgenden Jahren etablierte sich der IRE Berlin-Hamburg laut DB „als zuverlässige und vergleichsweise günstige Alternative zum Fernbus und zu sonstigen Mitfahrgelegenheiten und stellte durch seinen eigenwirtschaftlichen Betrieb ein besonderes Produkt im Angebot von DB Regio Nordost dar. Die Auslastung der Züge und die Rückmeldung unserer Fahrgäste zeigte uns, dass wir mit diesem Angebot lange Zeit das richtige Produkt zur richtigen Zeit anbieten konnten.“

Die Basis für die Verkehrswende sei ein leistungsfähiges und modernes Schienennetz. Im Rahmen des Programms „Starke Schiene“ investiere die DB AG in das größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm in der Geschichte der Bahn. Damit einher gehen seit einigen Jahren eine Vielzahl wichtiger Baumaßnahmen, die sich im Bahnverkehr teilweise durch längere Streckensperrungen oder Kapazitätseinschränkungen auf der Schiene bemerkbar machen. Hierzu zählt auch die Erneuerung der Schnellfahrstrecke Berlin-Hamburg sowie zahlreiche andere Maßnahmen an der Infrastruktur. So gab es für den IRE Berlin-Hamburg immer wieder Wochen oder sogar Monate, in denen er umgeleitet wurde oder ganz ausfallen musste.

Mit dem Start der Covid 19-Pandemie musste der Zug vorübergehend eingestellt werden. Die langanhaltenden Reisebeschränkungen ließen es zudem nicht zu, den Neustart des IRE Berlin-Hamburg wie anfangs geplant durchzuführen, sodass dieser mehrfach verschoben werden musste. Besonders zuletzt im Sommer 2021, nachdem endlich die Pandemie-bedingten Reisebeschränkungen aufgehoben wurden, folgte nun die Sperrung der Schnellfahrstrecke Berlin-Hamburg. Diese führte dazu, dass ICEs, Güterverkehr und andere Linien über die Strecke des IRE Berlin-Hamburg umgeleitet wurden, der IRE Berlin-Hamburg selbst aber dort keine Trasse erhalten hat und wieder entfallen musste: „Mit Blick auf die Jahre 2022 und 2023 müssen wir bereits jetzt feststellen, dass auch in den kommenden zwei Jahren aufgrund umfangreicher Bauarbeiten kein durchgängig verlässliches und kundenorientiertes Angebot und damit auch kein wirtschaftlicher Betrieb des IRE Berlin-Hamburg realisierbar ist.“

„Die Schiene muss wieder zu einem starken und zuverlässigen Verkehrsträger für alle werden. Voraussetzung dafür ist ein leistungsfähiges Schienennetz. Insofern sind die Baumaßnahmen richtig und notwendig. Gleichzeitig rächt sich, dass Investitionen in die Infrastruktur in der Vergangenheit nicht in ausreichendem Maße vorgenommen wurden und sich dadurch nun das Bahnangebot verschlechtert“, kommentiert Julia Verlinden: „Ich hoffe deshalb sehr, dass sich die Baumaßnahmen positiv auf das Angebot der Bahn in Bezug auf mehr Zugverbindungen und Pünktlichkeit auswirken. Denn nur ein verlässliches und gutes Angebot lässt mehr Menschen die Bahn nutzen und trägt dazu bei, den Verkehr auch in unserer Region sicherer und klimaverträglicher zu machen.“

Der IRE war bis zu zwei Mal täglich zwischen Hamburg und Berlin gependelt und hatte die Metropolen mit einer Fahrzeit von drei Stunden verbunden.

Foto (Michalzik): Ein Anschluss weniger – der beliebte Interregio Hamburg-Berlin über Uelzen ist aus dem Fahrplan gestrichen.