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Uelzen

Schleuse Uelzen vor dem Winterbetrieb: Eisbrecher knacken bis zu 30 Zentimeter dickes Eis

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Uelzen. Herbstlich-kalt ist es bereits, bald steht der Winter vor der Tür. Und die Aussicht auf Schnee und Eis, zumindest für eine Weile wie im vorigen Jahr. Aber was kommt auf das Personal der Uelzener Schleuse am Elbe-Seitennanal zu? Im Interview mit den Uelzener Nachrichten spricht Klaus Ripphahn, FachbereichsleiterAdministration beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal, über Aufgaben und Herausforderungen beim Winterbetrieb.

Ab wann wird die Schleuse Uelzen winterfest gemacht? Welche Vorbereitungen werden für den Winter getroffen?

Klaus Ripphahn: Die Technik der Schleusen wird im Zuge der Unterhaltung permanent geprüft und in dem Zusammenhang insbesondere auf den Winter mit niedrigen Temperaturen und möglicherweise Eis vorbereitet. Reparaturen unter sehr schwierigen Bedingungen sollen möglichst vermieden werden. Dazu gehören insbesondere Undichtigkeiten, die sehr schnell zu Eisbildungen und damit unerwünschten Betriebsstörungen führen können. Im Winter wird eine Luftsprudelanlage betrieben, die Eisablagerungen an der Schleusenausrüstung in der Kammer möglichst lange verhindern soll. Zusätzlich wird bei Eisgang in der Steuerung ein „Eisprogramm“ aktiviert, und wenn nötig gibt es für die Schifffahrt besondere Instruktionen. Damit wird speziell auf diese Wetterbedingungen eingegangen und verhindert, dass die Technik geschädigt wird. 

Was passiert bei Eisgang? Bis zu welchen Wetterbedingungen kann geschleust werden?

Klaus Ripphahn: Eis ist für die Schifffahrt auf den Wasserstraßen ein Hindernis und kann bei extremen Wetterlagen zu Problemen auf den Wasserstraßen und an Schleusen führen. Bis zu Eisdicken von 20 bis 30 Zentimetern kann unter Einsatz von Eisbrechern die Schifffahrt noch aufrechterhalten werden, also auch geschleust werden. Selbstverständlich gibt es aber auch Grenzen. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Wetterlagen, die eine Schifffahrt auch unter Einsatz vieler Eisbrecher nicht mehr ermöglichten. Dann musste die Wasserstraße gesperrt werden.

Kommt der Einsatz von Eisbrechern im Schleusenbereich in Frage? Ab welchen Bedingungen würde ein solcher Einsatz erfolgen?

Klaus Ripphahn: Eisbrecher kommen zunächst in den Vorhäfen der Schleusen zum Einsatz. Und zwar immer dann, wenn aufgrund längerer Frostperioden eine entsprechende Eisbildung zustande kommt. Auch in der Schleusenkammer selbst ist der Einsatz von Eisbrechern möglich und in der Vergangenheit auch durchgeführt worden, um den Eisdruck auf die Kammerwände und Tore zu mindern.

Foto (Michalzik): Die Schleuse Uelzen ist auf den Winterbetrieb vorbereitet.