Irgendwie oute ich mich an dieser Stelle in diesem Jahr ständig - als Fan von E-Autos, englischem Fußball, Mann am Grill und jetzt auch noch als bekennender Feuerwerks-Verweigerer. Ich war einfach noch nie ein Freund davon, Geld sinnlos zu verbrennen. Schon gar keine Unsummen, wie sie bundesweit jedes Jahr zum Jahreswechsel in die Luft gejagt wurden. Halbwüchsige, die schon Tage vorher Kanonenschläge sinnlos durch die Gegend warfen. Kleine Kinder, von ihren Eltern mit palettenweise Böllern ausgestattet, die am Straßenrand scheinbar völlig emotionslos einen Knaller nach dem nächsten auf die Straße schmissen. Brandspuren auf meinem Auto. Löcher in den Frühbeetfolien. Der ganze Garten voller Raketenreste, wobei wir selbst nicht eine einzige gezündet haben. Die ziemlich unerfreulichen Brandverletzungen, die ich mir einst als Polizeireporter bei einer Silvesternacht in der Notaufnahme ansehen musste. Sorry, erschließt sich mir nicht. Noch 2019 wurden allein in Deutschland 217 Millionen Euro für Silvesterfeuerwerk ausgegeben. Mal zum Vergleich: Ein ordentlich ausgestatteter Kindergarten kostet im Bau etwa 5 Millionen Euro. Aus meiner Sicht: Umso besser, dass die blöde Ballerei ein Ende hat. Und ich bin sicher: Auch daran wird man sich rasch gewöhnen. In hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft werden wir alle wieder zünftig den Jahreswechsel feiern. Aber dazu braucht es kein Geböller.
Michael Michalzik
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