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Landkreis Uelzen

Anonymer Hinweis: Bahn plant konkret neue Bahntrasse durch den Landkreis

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Uelzen/Landkreis. Die Brisanz in Sachen geplanter Trassenverlauf durch den Landkreis Uelzen nimmt zu: Der unabhängige Landtagskandidat Andreas Dobslaw hat sich jetzt mit einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing gewandt und eine Stellungnahme eingefordert. Der Grund: Dobslaw liegen nach eigenen Angaben Unterlagen vor, demnach die Deutsche Bahn schon sehr konkrete Ideen für einen Trassenneubau durch den Landkreis hat und entsprechend plant.

Wie berichtet, fordern Bürger, Politik und Verwaltung im Landkreis Uelzen seit Jahren den Ausbau der bestehenden Bahntrasse Hamburg-Hannover. Vor dem Hintergrund des Mobilitätswandels sollen zusätzliche Kapazitäten auf der Schiene geschaffen werden, unter anderem für Uelzener Pendler.

Den Stein ins Rollen hatte vor kurzem eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums an die Landkreise Uelzen, Celle, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg (Wümme) und Heidekreis gebracht. Die Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium sei enttäuschend, so die Uelzener Kreisverwaltung seinerzeit: Der Bestandsausbau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover werde offensichtlich nicht mehr weiterverfolgt. Dabei sei im Dialogforum „Schiene Nord“ im Jahr 2015 bereits die Lösung „Alpha E“ für den Bestandsausbau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover gefunden worden. Dennoch liefen alle in der Antwort des Ministeriums genannten Alternativen auf Neubaustrecken hinaus.

Dobslaw kommentiert die ihm jetzt anonym zugeschickten Unterlagen: „Sie begründen bei mir den Verdacht, dass es entgegen den Ausführungen der DB bereits intern eine Entscheidung für den Bau einer Neubautrasse durch den Landkreis Uelzen gegeben hat.“ Konkret liegen dem Landtagskandidaten Detailzeichnungen vor, die bereits sehr präzise seien und eine andere Interpretation nicht zuließen.

Offenbar verfolgt die Deutsche Bahn, anstatt des Ausbaus der Bestandsstrecke, zwei Optionen: Eine mögliche Trasse würde entlang der A7 durch den Heidekreis verlaufen und die Hansestadt Uelzen noch weiter vom überregionalen Bahnverkehr abhängen. Die zweite Variante sieht den Bau einer Trasse vor, die unter anderem quer durch den wertvollen Uelzener Stadtwald verlaufen sowie den Ortsteil Kirch- und Westerweyhe zerschneiden würde. Von dort wurde bereits Widerstand in Form von Demonstrationen sowie der Gründung einer Bürgerinitiative angekündigt.

Fotos: Archiv, privat