Skip to main content

Landkreis Uelzen

Kreisweiter Protest gegen Pläne der Deutschen Bahn

 |  Landkreis

Uelzen/Landkreis. In Niedersachsen haben am Sonnabend mehrere Tausend Menschen bei insgesamt zehn Veranstaltungen gegen die Trassenbaupläne der Deutschen Bahn demonstriert. Vier Aktionen fanden im Landkreis Uelzen statt – Mahnfeuer loderten in Steddorf bei Bienenbüttel, Tätendorf, Westerweyhe und bei Kl. Süstedt auf. Die Anwohner protestierten gegen die Pläne der Bahn, eine neue Trasse von Hamburg nach Hannover zu bauen, anstatt die bestehende Strecke auszubauen.

In der Fernsehsendung Hallo Niedersachsen verwies Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt auf den seinerzeit im Dialogforum Schiene Nord erzielten Konsens und die Einigung auf den Ausbau der Bestandsstrecke. Das Stadtoberhaupt sprach von einer moralischen Verpflichtung und betonte, dass der Ausbau der Bestandsstrecke die schonendste Variante für Mensch und Umwelt sei und sich außerdem leichter realisieren lasse.

Wie die Uelzener Nachrichten berichteten, plant die Deutsche Bahn offenbar eine Neubauvariante, um die Schienenkapazitäten zu erhöhen. Eine solche Variante könnte potenziell Kirch- und Westerweyhe zerschneiden und direkt durch den Uelzener Stadtwald führen.

Auch die Bürgerinitiative Region Uelzen“, ehemals „BI Kirch- und Westerweyhe DB-Trassenwahn“, beteiligte sich am Samstagabend am niedersächsischen Mahnfeuer. Bei echtem norddeutschen Schittwetter versammelten sich rund 100 Teilnehmer auf dem Kirchweyher Bogenschießplatz zu einem stillen Protest gegen den Trassenwahn. „Eigentlich sollten große Strohballen brennen, und wir wollten einen hellen Lichtschein nach Berlin zuschicken", so Werner Buchmeier vom Planungsteam, "aber der Wettergott hatte kein Erbarmen mit den Protestlern und mit uns. Selbst der ausgewählte Platz der Veranstaltung, genau auf dem geplanten Trassenverlauf, konnte nicht genutzt werden. Das Gelände war für Menschen und Fahrzeuge nicht passierbar“.

Kurzerhand wurde die anstehende Aktion auch in Kirchweyhe umgeplant und das Mahnfeuer in die Nähe des Gerätehauses der Bogenschützen verlegt. Bei hell lodernden Feuerkörben wurden viele persönliche Gespräche zwischen den Mitgliedern der Planungsgruppe und den Gästen geführt. In Kirchweyhe war es ein stiller Protest ohne Gastredner, und das war auch genauso geplant. "Es hat sich gezeigt, dass auch bei solch einem Schittwetter die Menschen mitmachen und die Aktionen gegen den Trassenwahn unterstützen", so Ortsbürgermeister von Kirch- u. Westerweyhe, Karl-Heinz Günther: "Ich bin stolz auf die Aktivitäten der mehr als 30 BI´s die sich an der niedersachsenweiten Mahnfeueraktion beteiligt haben. Auch freue ich mich ungemein, dass unsere regionalen Politiker als Gastredner mit Ihren Redebeiträgen Ihren Teil dazu beigetragen haben und an den vielen Feuern teilnahmen."

Foto (oh): Tietz