Rettungswesen: Software optimiert Patientenversorgung - Förderbescheid übergeben
Uelzen/Landkreis. Als „Meilenstein hin zu einer schnelleren und besseren Versorgung von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten im Landkreis Uelzen“ bezeichnet Landrat Dr. Heiko Blume die geplante Nutzung von IVENA. Diese neue Software wird voraussichtlich ab Mai durch den Rettungsdienst sowie das Helios-Klinikum Uelzen und das Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Bad Bevensen im Landkreis Uelzen eingesetzt.
Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben mit knapp 30.000 Euro. Zur Überreichung eines entsprechenden Förderbescheides war heute Dr. Christine Arbogast, Staatssekretärin im niedersächsischen Sozialministerium, im Uelzener Kreishaus zu Gast. Dort stand zunächst ein Austausch mit dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes Theodor Fricke, Verantwortlichen der Kreisverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertretern des HGZ und des Helios-Klinikums zu aktuellen Frage- und Problemstellungen des Rettungswesens im ländlichen Raum auf dem Programm. Anschließend machte sich die Staatssekretärin im Rahmen einer gemeinsamen Besichtigung ein Bild von der neuen Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises.
Arbogast würdigte dabei die Anstrengungen und Maßnahmen des Landkreises hinsichtlich einer möglichst optimalen Patientenversorgung: „Der Landkreis Uelzen bezeichnet sich zu Recht als Gesundheitsregion. Das belegt nicht nur die vergleichsweise hohe Dichte an Krankenhäusern, Kliniken und medizinischen Einrichtungen, sondern das belegen auch die regelmäßig durch den Landkreis durchgeführten Gesundheitskonferenzen mit dem Ziel, Problemfelder aufzuzeigen und regional passende Lösungen zu erarbeiten.“ Insbesondere im Hinblick auf die Notfallversorgung sei der Landkreis Uelzen mit der kürzlich in Betrieb gegangenen neuen Leitstelle personell wie technisch bereits sehr gut aufgestellt. „Um die damit vorhandenen technischen Gegebenheiten so effektiv und nutzbringend wie nach heutigem Stand möglich für Notfallpatienten nutzen zu können, überbringe ich heute gerne den Förderbescheid des Landes“, so die Staatssekretärin.
Konkretes Ziel der Landesförderung ist eine Stärkung der Patientensicherheit durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, dem Rettungsdienst und der Leitstelle, um Verzögerungen bei der Behandlung von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten zu minimieren. Ermöglichen soll dies die Nutzung des webbasierten Notfallmanagementsystems IVENA. Das Kürzel steht für „Interdisziplinärer Versorgungsnachweis“. Mithilfe des Systems erfolgt die Meldung verfügbarer Behandlungs- beziehungsweise Bettenkapazitäten von den Krankenhäusern an die Rettungsleitstelle sowie die Zuweisung von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten durch den Rettungsdienst künftig ausschließlich digital.
Mit der Förderung durch das Land soll die Anschaffung der erforderlichen Informationstechnik inklusive entsprechender Lizenzen ermöglicht werden, die für die Teilnahme an IVENA benötigt werden. Darüber hinaus dienen die Mittel der Finanzierung von Wartung und Support der Software sowie dem Betrieb des Servers.
Hintergrund:
IVENA soll
- die Rettungsdienst-Disposition durch schnelle und klare Entscheidungsprozesse bei der Patientenzuweisung optimieren
- Krankenhäusern und Kliniken einen zeitlichen Vorsprung durch eine standardisierte Vorab-Übermittlung diagnostischer und therapeutischer Daten verschaffen
- die Entscheidungsqualität der Leitstelle durch einen detaillierten Krankenhaus-Versorgungsnachweis (Bettennachweis) in Echtzeit verbessern
- die Zusammenarbeit benachbarter Rettungsdienste durch übergreifende Ressourcen-Transparenz unterstützen
- Rettungsdienst und Krankenhäuser durch einen zuverlässigen Informationsaustausch und transparente Prozessgestaltung verzahnen
Foto (Landkreis Uelzen, v.l.): Dr. Aiman Alken (Ärztlicher Direktor des Herz- und Gefäßzentrums HGZ), Staatssekretärin Dr. Arbogast, Landrat Dr. Blume sowie Mareike Schmidt (Geschäftsführerin des Helios-Klinikums Uelzen)