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Lüneburg

Lüneburg: Neubau der Bahnstrecke Hannover-Hamburg in der Bundespolitik - Viergleisiger Ausbau durch Lüneburg und bestandsnaher Ausbau vom Tisch

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Lüneburg/Landkreis. "Der Bahnverkehr für den Landkreis Lüneburg und in ganz Norddeutschland muss zuverlässiger und schneller werden – und dafür braucht es eine Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg." Diese Position für den Landkreis Lüneburg vertrat Landrat Jens Böther gestern Abend (17. April 2022) in Berlin einmal mehr vor mehr als 100 Gästen aus Bundes- und Landespolitik bei einem Parlamentarischen Abend zu Alpha E. Eingeladen hatte der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies, der zuletzt im Februar 2023 zu einem Gespräch mit Vertretern der Region nach Lüneburg gekommen war. „Bund und Bahn stützen unsere Forderung aus dem Landkreis Lüneburg nach der besten Lösung für den Bahnverkehr“, so das Fazit des Abends von Landrat Jens Böther.

Deutlich wurde in Berlin: Die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium sehen einen Neubau der Schienenverbindung zwischen Hannover und Hamburg als einzige Möglichkeit, um genügend Kapazitäten für den Bahnverkehr und den Deutschlandtakt zu schaffen. Nur dort sei außerdem die Wirtschaftlichkeit gegeben, und diese ist rechtlich notwendig. Rückenwind gab es dazu auch von Vertretern aus dem Deutschen Bundestag. So betonte der bahnpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Matthias Gastel, dass der Bundestag die Infrastruktur für ganz Deutschland im Blick habe und er sich daher im nationalen Interesse sehr deutlich für eine Neubaustrecke ausspreche.

„Das bestätigt unsere Position als Landkreis Lüneburg und ist ein klares Signal für Klimaschutz und Verkehrswende“, sagt Landrat Jens Böther. „Wenn die Züge künftig auf unsere Bestandsstrecke und einen Neubau entlang der A 7 verteilt werden, bringt das auch Vorteile für unsere Region.“ So heißt es aus Bahnkreisen, dass sich der Nahverkehr auf der Bestandsstrecke durch den Neubau verdoppeln ließe, der Güterverkehr halbiert werde und die Fernverkehrsanbindung für Lüneburg unverändert bliebe. Ein viergleisiger Ausbau durch Lüneburg oder der bestandsnahe Ausbau westlich davon sei hingegen kein Thema mehr. 

Nun soll die Deutsche Bahn auf Wunsch von Niedersachsen den regionalen Mehrwert der Neubaustrecke stärker herausarbeiten, so das Bundesverkehrsministerium. „Das ist sicher sinnvoll, um die Bevölkerung in den skeptischen Nachbarkreisen und auch bei uns im Landkreis Lüneburg gut mitzunehmen“, sagt Landrat Jens Böther. „Ich wünsche mir aber, dass der Neubau zügig vorangetrieben wird.“ Ob die Bahnstrecke Hamburg – Hannover neu gebaut wird, entscheidet der Bundestag. Eigentlich sollte das noch vor der Sommerpause geschehen. „Ich gehe davon aus, dass sich der Zeitplan nun verschiebt. Mit Verzögerungstaktik kommen wir aber nicht weiter – der Neubau muss auf den Weg gebracht werden“, so Jens Böther. „Wir brauchen bei dem Thema Tempo und keinen Bummelzug – ich wünsche mir eine Bundestagsentscheidung noch in diesem Jahr.“

Ein Weg, um mehr Züge, schnellere Verbindungen und mehr Zuverlässigkeit auf die Strecken von Lüneburg nach Hamburg und Hannover zu bringen, ist die geplante Generalsanierung 2026. „Die Sperrung für ein halbes Jahr wird eine harte Zeit für die Pendlerinnen und Pendler aus Lüneburg und Umgebung“, kündigt Landrat Jens Böther an. Im Mobilitätsausschuss am Donnerstag (13. April 2023) hatte Bahnmanager Michael Körber der Kreispolitik bereits öffentlich dazu berichtet. „Die Deutsche Bahn und auch wir als Landkreis erhoffen uns erhebliche Verbesserungen von den Baumaßnahmen. Der Aufwand und die Einschränkungen zahlen sich also am Ende aus. “ Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies sieht hier wesentliche Teile von Alpha E umgesetzt. „Die Generalsanierung kann aber nur ein erster Schritt sein“, betont der Lüneburger Landrat und warnt vor weiteren Verzögerungen: „Bund und Bahn müssen im Sinne künftiger Generationen an die Neubaustrecke ran – da darf sich Niedersachsen nicht verschließen.“ 

Der Landkreis Lüneburg will deshalb weiterhin mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern von Land und Bund im Austausch bleiben. So gab es eine Resolution zu Alpha E im Kreistag und ein gemeinsames Schreiben zahlreicher politischer Akteure aus der Region ans Bundesverkehrsministerium im Dezember 2022, das auch beantwortet wurde. „Außerdem haben wir im Januar 2023 den Verkehrsausschuss des Bundestags und alle Bundestagsabgeordneten angeschrieben, um auf unsere Position und Situation im Landkreis Lüneburg aufmerksam zu machen“, erklärt Landrat Jens Böther. Offen ist für ihn noch eine Einladung nach Hannover: „Diese hatte Olaf Lies mir und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch bei dem Treffen im Februar zugesagt, noch gibt es aber keinen Terminvorschlag seitens des Ministeriums.“ Stattdessen kam Mitte März die Einladung zum Parlamentarischen Abend nach Berlin.

Mehr Informationen zum Thema sowie die Schreiben gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/alphae.