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Lüneburg

Beauftragter gegen Rechtsextremismus: Dominique Haas verstärkt künftig das Bildungs- und Integrationsbüro im Landkreis Lüneburg

 |  Landkreis

Lüneburg. Eine neue Stelle gegen Rechtsextremismus: Im Januar hat Dominique Haas seine Aufgaben als Beauftragter gegen Rechtsextremismus aufgenommen, nun stellte er sich im Ausschuss für Schule und Bildung (27. April 2023) dem Kreistag vor. Der 28-jährige Politikwissenschaftler übernimmt damit neue Aufgaben für das Bildungs- und Integrationsbüro des Landkreis Lüneburg. Vor seiner Tätigkeit im Landkreis war der gebürtige Wedeler bereits für seinen Bachelor in Lüneburg und hat berufliche Erfahrungen als studentischer Mitarbeiter gesammelt. Zu seinem Einstand sagt Dominique Haas: „Themen wie Menschenfeindlichkeit in Form von Rassismus sind leider immer noch allgegenwärtig. Mit meiner Arbeit möchte ich mich für eine offene und tolerante Gesellschaft im Landkreis Lüneburg einsetzen.“

Mit einem breiten Netzwerk und Koordinierungsarbeit installiert Dominique Haas eine Anlaufstelle gegen Rechtsextremismus im Landkreis Lüneburg. Um die Stelle bekannt zu machen, ist in naher Zukunft eine Bereisung des Kreisgebiets geplant. „Bei der Tour gehe ich gezielt auf die Sozialraumbüros und Jugendzentren zu und möchte mit ihnen in den Austausch kommen“, so der Beauftragte. So sollen gemeinsame Strategien gegen Rechtsextremismus entstehen. Gleichzeitig möchte sich Dominique Haas einen Überblick verschaffen, um wenn nötig Maßnahmen gegen Ideologien gemeinsam mit Partnern vor Ort erarbeiten zu können. „Eine Dokumentation von rechten Aktivitäten ist für mich eine wesentliche Grundlage, um das Thema früh zu behandeln und präventiv arbeiten zu können“ erläutert er. Aus dem Grund sind zukünftig auch Veranstaltungen und Workshops, etwa für Lehrkräfte und Vereine geplant.

„Teilweise reicht die Ideologie der extremen Rechten zum Beispiel in Form von Rassismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Diese Ideologie gefährdet die Demokratie. Deswegen müssen wir uns als Gesellschaft mit Diskriminierung und ausgrenzenden Strukturen befassen.“ Ihm ist es wichtig zu betonen: „Ich als weiße Person kann mich mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzen und habe trotzdem die Möglichkeit, mich dessen zu entziehen. Diesen Luxus erfahren leider nicht alle Menschen.“ Umso wichtiger sei es, darauf aufmerksam zu machen.

Privat fühlt sich Dominique Haas angekommen im Landkreis Lüneburg. Parallel zur Arbeit schreibt er gerade an seiner Masterarbeit über das Thema „Migration“. „Wenn alles gut läuft, habe ich das Studium in einem Monat abgeschlossen“, berichtet er. Zudem liest er gerne Romane oder Sachtexte und engagiert sich bei der Seebrücke Lüneburg für eine offene und menschliche Migrationspolitik. Und wenn sich mal nicht alles rund um Migration und Teilhabe dreht, werden die Tischtennisschläger ausgepackt. Als langjähriger Spieler und Trainer fährt er dafür sogar alle zwei Wochen zu seinem Heimatverein nach Wedel. Um den Kopf freizubekommen geht Dominique Haas gerne mit Freunden in der Natur spazieren oder macht Sport im Kurpark. „Ich mache das gerne als gesunden Ausgleich, auch kochen hilft mir dabei. Meist koche ich aber ohne Rezept und einfach drauf los, was soll schon schiefgehen?“, erzählt er mit einem Schmunzeln.

Weitere Informationen zur Arbeit des Bildungs- und Integrationsbüros gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/bib 

Foto (Landkreis Lüneburg): Dominique Haas ist der neue Rechtsextremismusbeauftragte des Landkreises Lüneburg.