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Deutsch Evern

Neue Ökologische Station: Schutz für Fließgewässer und Auen stehen im Fokus

 |  Landkreis

Deutsch Evern. Der BUND eröffnet heute gemeinsam mit Vertreter*innen der Landkreise Uelzen, Lüneburg, Harburg und Celle offiziell die neue Ökologische Station „Flusslandschaft Ilmenau, Luhe & Neetze“. Ihre Aufgabe ist es, die naturschutzfachliche Vor-Ort-Betreuung in den Natura 2000-Gebieten und weiteren Gebieten von besonderer Bedeutung für den Naturschutz zusammen mit den Landkreisen weiter auszubauen und zu stärken. Nach den Grußworten soll das offizielle Stationsschild an der Fassade des Gebäudes enthüllt und ein Einblick in die Arbeit der Station gegeben werden.

Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende: „Mit der Einrichtung der neuen Ökologischen Station wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten, um unsere heimischen Arten und Lebensräume an Ilmenau, Luhe und Neetze zu schützen. Die neue Station ist ein Ergebnis des Niedersächsischen Weges, der Allianz für Artenvielfalt. Sie steht sinnbildlich für das kooperative Miteinander zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Region über Landkreisgrenzen hinweg ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, denn nur gemeinsam können wir die Arten- und Lebensraumvielfalt langfristig erhalten. Ich danke allen, die den Aufbau der ökologischen Station unterstützt haben, und freue mich auf erste Erfolge für den Natur- und Artenschutz in der Region!“

Die Station hat zum 1. Januar 2023 Räumlichkeiten bei der Gemeinde Deutsch Evern bezogen. Die ersten Monate waren geprägt von vielen Gesprächen mit den Akteuren vor Ort und der Einrichtung der Station. Erste Ideen für Maßnahmen an den Fließgewässern wurden konzipiert und es fanden bereits unterstützende Beratungen bei den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise oder den Gewässerallianzen statt. In den kommenden Monaten werden erste eigene Maßnahmen umgesetzt, wie eine Mahd von Nasswiesen an der Ilmenau.

Tobias Linke, Bau- und Umweltdezernent Landkreis Uelzen: „Bereits in den Verfahren zur Unterschutzstellung und der Maßnahmenplanung an der Ilmenau und ihren Nebengewässern wurde der Landkreis Uelzen gefragt, wann die Umsetzung starte, sprich tatsächlich vor Ort etwas praktisch passiere und Schutzmaßnahmen sichtbar würden. Mit der fachlichen Expertise und zeitlichen Kapazitäten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ökologischen Station steht dem Umweltamt des Landkreises Uelzen nun für genau diese Aufgabe eine fachliche Unterstützung zur Seite. Darüber freue ich mich sehr.“

Ivonne Hobro, Fachbereichsleiterin Soziales und zukünftige Erste Kreisrätin Landkreis Lüneburg: „Die Schutzgebiete rund um Ilmenau, Luhe und Neetze bieten einer bunten Vielfalt an Arten wichtigen Lebens- und Rückzugsraum, der stetig weiterentwickelt wird. Gleichzeitig suchen viele Menschen in der Auen- und Flusslandschaft Erholung und nutzen die Natur als Ausflugsziel, der Freizeitdruck nimmt zu. Die Interessen von Mensch und Natur miteinander in Einklang zu bringen, ist eine wichtige und zugleich nicht ganz einfache Aufgabe. Ich freue mich, dass die Ökologische Station in unserem Landkreis, mitten im Herzen dieser einzigartigen und wertvollen Landschaft ein Zuhause gefunden hat. Die Zusammenarbeit mit unserer Unteren Naturschutzbehörde läuft von Anfang an richtig rund - so hat sich die Station in den ersten Monaten bereits zu einer wichtigen Säule im Naturschutz entwickelt.“

Josef Nießen, Kreisrat Landkreis Harburg: „Der Klimawandel sowie die Bedrohung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen und Lebensräume stellen uns alle vor immense Herausforderungen. Das Artensterben hat dramatische Ausmaße angenommen. Wer Arten schützen will, muss deren Lebensräume pflegen und erhalten. Ich freue mich, dass die Ökologischen Stationen unsere Unteren Naturschutzbehörden bei der Planung, Umsetzung und Monitoring notwendiger Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in den Schutzgebieten unterstützen und ein wichtiges Bindeglied zwischen hauptamtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz und weiteren Akteuren werden. Denn nur gemeinsam können wir uns erfolgreich den großen Herausforderungen zum Erhalt unserer Natur stellen. Naturschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“

In der Betreuungskulisse der neuen Ökologischen Station liegen die Gewässer Ilmenau, Luhe und Neetze und ihre Auen, die als FFH-Gebiete ausgewiesen sind und durch das Vorkommen von verschiedenen selten Arten und Lebensräumen gekennzeichnet sind, z. B. Bachmuschel, Flussneunauge, Grüne Flussjungfer, Krebsschere aber auch Erlen-Eschen-Auwälder, Hochmoore, Heiden und Borstgrasrasen.

Die Ökologische Station „Flusslandschaft Ilmenau, Luhe und Neetze“ ist eine von 15 Stationen, die im Rahmen des Niedersächsischen Weges neu entstehen. Träger der Station ist der BUND Niedersachsen. Die Leitung haben Ine Pentz und Dr. Olaf Anderßon übernommen. In die Arbeit der Station werden die Boden- und Wasserverbände, Gemeinden, Forstbehörden, Grundbesitzer und Grundbesitzerinnen sowie weitere regionale Akteure aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft, der Jagd und dem Angelsport einbezogen, die in einem fachlichen Beirat zweimal jährlich zusammenkommen.