Skip to main content

Landkreis Uelzen

Wasserknappheit: Kreisverwaltung setzt auf Vernunft statt Vorschriften

 |  Landkreis

Von Michael Michalzik.

Uelzen/Landkreis. Vielerorts wird das Wasser knapp. Im Landkreis Nienburg/Weser hat das jetzt dazu geführt, dass ab Temperaturen von 24 Grad die Beregnung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen sowie von öffentlichen und privaten Grünflächen wie Parkanlagen, Gärten oder Sportanlagen mit Großflächenregnern und Rasensprengern untersagt sind. Untersagt sind dort derzeit auch Wasserentnahmen aus Brunnen sowie aus der öffentlichen Wasserversorgung.

Droht uns das im Landkreis Uelzen auch? „Nein“, sagt Pressesprecher Martin Theine. Bei uns setzt die Verwaltung auf die Vernunft der Bürger: „Ein diesbezügliches behördliches Einschreiten ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geplant. Zunächst geht der Landkreis davon aus, dass sich der Nutzungsumfang des Einzelnen im Sinne des Allgemeinwohls an einer ressourcenschonenden Verwendung von Wasser ausrichtet und insoweit bei Trockenheit und anhaltender Hitze auf vermeidbare Wasserentnahmen aus dem Trinkwassernetz verzichtet wird. Nichtsdestotrotz bleibt der Erlass einer Allgemeinverfügung natürlich vorbehalten.“ Bislang musste der Landkreis wegen Trockenheit aber noch nicht einschreiten.

Das Thema Grundwasser im Landkreis Uelzen beschäftigt den UWG-Kreistagsabgeordneten Andreas Dobslaw schon längere Zeit: „Wasser ist eines der wesentlichen Themen in der Region, das dringend angegangen und gelöst werden muss. Der örtlichen Politik als Entscheidungsträger kommt hier eine maßgebliche Rolle zu, die einen aktuellen und guten Informationsstand bedingt. Ein guter Informationsstand ist aber nur gegeben, wenn die grundlegenden Informationen bei den Abgeordneten vorhanden sind. Das ist bisher leider nicht der Fall. Daher müssen die politischen Gremien jetzt zeitnah, kontinuierlich und umfassend informiert werden, um die zu gegebener Zeit notwendigen Entscheidungen aufgrund ausreichender Informationen treffen zu können.“ Entsprechend hat die Gruppe CDU/UWG/FDP einen Antrag bei der Kreisverwaltung eingereicht, laut dem der Kreisausschuss künftig einmal im Quartal einen Bericht zum Sachstand in der Arbeitsgruppe“ Integriertes Wassermengenmanagement-Konzept“ enthält, in dem Experten aus den Landkreisen Uelzen und Lüneburg tätig sind. Auch die Ostfalia soll mit dem Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft eingebunden werden. 

Auch wenn ein Trockenheits-Konzept beim Landkreis Uelzen derzeit noch nicht vorliegt: Bei Bedarf könnte es kurzfristig erarbeitet werden, so Pressesprecher Theine, der betont: „Dass sich die Stabilisierung der Grundwasserstände im Allgemeinen nach den zurückliegenden Jahren mit erhöhter Trockenheit als laufende Aufgabe darstellt, ist hinlänglich bekannt. Der Landkreis begrüßt deshalb die verschiedenen regionalen und überregionalen Initiativen im Hinblick auf eine ressourcenschonende und zukunftsorientierte Bewirtschaftung des Grundwasserkörpers im Landkreis Uelzen. Er begleitet die jeweiligen Projektentwicklungen aktiv durch fachlichen Input, finanzielle Unterstützung und Gespräche auf Landesebene.“

Foto: Michalzik