Skip to main content

Hannover

Friedeburg: Pferd zweimal von Wölfen attackiert - Verein Weidezone Deutschland hilft Halterin

 |  Landkreis
Hannover. Eine verzweifelte Pferdehalterin aus Friedeburg hat sich an den neuen Länderbeirat des Vereins "Weidezone Deutschland" gewandt. Ihr Pferd wurde bereits zweimal von Wölfen attackiert. Aber ihr Antrag von Ende April auf Kostenübernahme für einen Herdenschutzzaun wurde nicht weiter bearbeitet - ihr wurde per E-Mail mitgeteilt, dass der Fördertopf für das Quartal leer sei, teilt der Verein mit. Aber auch nach Beginn des neuen Quartals sei kein Geld gekommen. Die Weidezone Deutschland leistete „Erste Hilfe“ und stellte außen um die vorhandenen Zäune einen mobilen Schutzzaun auf. Dank dieses Doppelzauns können die Pferde seit Samstag auch unbewacht auf die Weide. Nun wendet sich der Verein per offenem Brief an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und fordert ihn auf, sich der Problematik anzunehmen.
 
Monique Kröger, die Pferdehalterin, hält zwei atemwegserkrankte Pferde. Die Tiere sind daher auf Weidegang angewiesen. Bisher konnten die chronisch kranken Pferde aber nur stundenweise unter menschlicher Aufsicht auf die Koppel. „Mir tut es weh, meine Tiere im Stall leiden zu sehen. Ich habe mein Möglichstes getan, dass sie jeden Tag möglichst lange draußen sind. Daher habe ich schon mehrfach bei der Förderstelle nachgefragt.“ Frau Kröger wurde zwar per E-Mail zugesichert, dass ihr Fall bevorzugt bearbeitet wird, sobald wieder Gelder da sind. Aber sie wartet bereits seit Wochen.
 
„Es war für mich selbstverständlich im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen und die Netze leihweise zur Verfügung zu stellen“, sagt Dirk Eilers, Länderbeirat Niedersachsen, und führt weiter aus: „Dennoch muss hier umgehend vom Umweltministerium gehandelt werden. Es muss sichergestellt sein, dass jeder Weidetierhalter der einen Herdenschutzzaun bauen will, die Gelder schnell und unbürokratisch bekommt!“  Dem Verein liegen auch weitere Hinweise vor, dass Förderanträge für Herdenschutzzäune derzeit nicht bewilligt werden, da der Geldtopf momentan leer sei. „Das ist für uns nicht hinnehmbar, da es behördlich verursachtes Tierleid ist“, sagt Ruth Boßmann, 2. Vorsitzende.
 
Die Forderungen des Vereins sind klar definiert: Die Kosten für Herdenschutzmaßnahmen müssen inkl. Pflege und Erhaltungsaufwand zu 100 Prozent übernommen werden. Schadwölfe, welche Herdenschutzmaßnahmen überwinden, müssen sofort entnommen werden. Dies ist im Rahmen der FFH-Richtlinie auch jetzt möglich, da zuvor der Herdenschutz als milderes Mittel zur Vermeidung von Schäden eingesetzt wurde.
 
„Viele Weidetierhalter sind extensive Betriebe. Sie haben die finanziellen Möglichkeiten nicht, können sich einen solchen Zaun nicht leisten. Gerade diese Betriebe aber erhalten mit der Weidetierhaltung die Biodiversität. Wir fordern Herrn Meyer auf zu handeln und für schnelle Bewilligung und Auszahlung der Gelder zu sorgen“, schließt Andreas Geistmann, 1. Vorsitzender, ab.
 
Foto: Verein Weidezone Deutschland