Uelzen/Landkreis. Nachdem sich die beiden größten Landesgruppen in der SPD-Bundestagsfraktion, Niedersachsen/Bremen und Nordrhein-Westfalen, für einen Ausbau der Bestandsstrecke Hamburg-Uelzen-Hannover (Variante Alpha-E) anstelle von Neubauprojekten festgelegt haben, hält Karl-Heinz Günther, Ortsbürgermeister von Kirch- und Westerwehye sowie regionaler Sprecher der „Initiative gegen den Trassenwahn der Bahn“, fest: „Wir können vorsichtig optimistisch sein.“
Die Initiative macht sich seit geraumer Zeit für den Ausbau der bestehenden Trasse stark und lehnt einen Neubau ab – mit einer Trasse entlang der A7 würde Uelzen als Bahnknotenpunkt weiter abgehängt. Eine andere Variante könnte mitten durch Kirch- und Westerweyhe sowie durch den Uelzener Stadtwald führen – gegen diese Pläne gab es mehrfach Protestaktionen mit vielen Teilnehmern. Initiativen-Sprecher Günther verweist auf den demokratischen Prozess des Dialogforums Schiene-Nord aus dem Jahr 2015, bei dem die Teilnehmer sich mehrheitlich auf den Ausbau der Bestands-Strecke geeinigt hätten.
Karl-Heinz Günther hat bereits einmal durchgerechnet und kommt im Falle einer Abstimmung im 736 Mitglieder großen Bundestag auf eine äußerst knappe Entscheidung zwischen Befürwortern und Ablehnern von Alpha-E: „Ganz wichtig ist jetzt, dass unsere regionalen politischen Vertreter in Berlin zu ihrem Wort stehen“, betont der CDU-Politiker, der bereits ankündigt, dass die Initiative ihre lauten und bunten Aktionen bis zu einer Abstimmung im Bundestag fortsetzen wird: „Wir planen bereits die nächste Veranstaltung, die unter anderem zu potenziell bedrohten archäologischen Stätten in unserer Region führen wird.“
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