Landkreis investiert weiter in Kindertagespflege - Neuer Fabi-Qualifizierungskurs im September
Von Michael Michalzik
Uelzen/Landkreis. Kindertagespflege hat auch im Landkreis Uelzen als Alternative zu Krippe oder Kita vor allem für Familien mit Kindern bis drei Jahren große Bedeutung. So sehr, dass der Landkreis die Sätze für qualifizierte Kräfte nach oben angepasst hat: „Das sind Mehrkosten von 540.000 Euro im Jahr“, erklärt Stephanie Buntrock, als Sozialdezernentin auch verantwortlich für das Jugendamt: „Wir investieren in den Bereich Kindertagespflege und brauchen uns im Vergleich zu anderen Landkreisen nicht zu verstecken.“
Denn eins steht fest: Kindertagespflege wird gebraucht. Sie ist für Familien von Kindern unter drei Jahren eine gesetzlich gesicherte Alternative zu Kita oder Krippe, kann bei Bedarf aber auch länger fortgesetzt werden. Bei der Kindertagespflege betreut eine qualifizierte Kraft in den eigenen Räumen bis zu fünf Kinder. Eine schöne Möglichkeit, den Beruf und die eigene Familie miteinander zu vereinbaren. Oft entstehen enge Bindungen, die noch Jahre nach Ende der Betreuung bestehen bleiben.
Ein spannender und interessanter Beruf für Menschen, die gern mit Kindern arbeiten und denen individuelle, persönliche Betreuung wichtig ist. Es ist auch möglich, sich mit weiteren Kollegen zusammenzutun und eine Großtagespflegestelle für bis zu zehn Kinder anzubieten. Oft werden dafür aber öffentliche Räume genutzt.
Wer sich für diesen Beruf entscheidet, soll auch davon leben können. Das war nicht immer so. Aber: „Da hat sich inzwischen viel entwickelt, es wurden große Schritte gemacht“, sagt Andrea Zobel, Leiterin der Ev. Familien-Bildungsstätte Uelzen (Fabi). Wer in der Kindertagespflege arbeitet, geht einer selbständigen Tätigkeit nach – wird aber beileibe nicht allein gelassen. So gibt es Zuschüsse für Renten- und Krankenversicherung sowie eine Vergütung für bis zu 36 Ausfalltage im Jahr.
Seit 2009 ist die Fabi im Landkreis Uelzen zuständig für die Organisation der Kindertagespflege im Landkreis Uelzen und arbeitet dabei in enger Kooperation mit dem Jugendamt des Landkreises zusammen. Mit mehr als 70 Kindertagespflegepersonen kann auf viele Anforderungen junger Familien reagiert werden – auch kurzfristig, wie Ina Huppert von der Fabi erläutert: „Wenn etwa ein junges Ehepaar ein kleines Baby hat, die Mutter aber krank wird, der Vater seiner Arbeit nachgehen muss, es aber auf die Schnelle keinen Krippenplatz gibt – dann finden wir eine Tagesmutter.“
Das Angebot an Kindertagespflege soll im Landkreis Uelzen weiter ausgebaut werden, durch Renteneintritte fehlt es derzeit vor allem in der Hansestadt Uelzen an Kindertagespflegepersonen. Wer sich dieser schönen Aufgabe widmen möchte, kann sich für einen neuen Fabi-Grundkurs anmelden, der Ende September beginnt.
Alle Informationen gibt es im Kindertagespflegebüro der Ev. Familien-Bildungsstätte Uelzen in der Bahnhofstraße 6 in Uelzen unter der Telefonnummer 0581 389 42 60 oder
Übrigens: Auch pädagogische Fachkräfte können sich gern anmelden. Für sie gibt es besondere Angebote mit einem stundenreduzierten Grundkurs.
Foto: Michalzik