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Lüneburg

Mondgöttin Luna möchte weniger Aufmerksamkeit

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Lüneburg. Auf dem Springbrunnen vor dem Rathaus thront sie und bewacht den historischen Stadtkern: Die Luna-Göttin. Sie ist nur eine Nachbildung, denn das Original wurde einst gestohlen. Ein Schicksal, dass die Luna auch weiterhin begleitet – immer wieder muss sie ihren Bogen, ihren Pfeil oder gleich beides einbüßen. Der regelmäßige Diebstahl ist für die Hansestadt mit Aufwand und hohen Kosten verbunden. Die Hansestadt wird Pfeil und Bogen daher künftig in sehr unregelmäßigen Abständen erneuern - ohne den jeweiligen Zeitpunkt eigens anzukündigen. „Die Erfahrung zeigt, dass zu viel Aufmerksamkeit für das Thema den Diebstahl anscheinend nur begünstigt“, sagt Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft.

Möglichkeiten, Pfeil und Bogen vor Diebstahl zu sichern, hat die Hansestadt technisch kaum. Auch der Nutzen einer Videoüberwachung, wie schon mehrfach von Lüneburger:innen angeregt, ist fraglich. Denn nur ein kleiner Bereich des Brunnens könnte gefilmt werden – um den öffentlichen Raum rundherum möglichst wenig zu beeinträchtigen. „Die Überwachung öffentlicher Räume zum Schutz von Eigentum ist zwar zulässig“, sagt Lucht, doch jede Videoüberwachung stelle auch einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der betroffenen Personen dar. Auch dürfte die Stadt keine Videoaufzeichnung vornehmen, sondern lediglich eine Videoüberwachung durch Bildübertragung. Das heißt: Städtisches Personal müsste rund um die Uhr die Bildübertragung verfolgen, um im Falle eines Diebstahls die Polizei zu alarmieren. „Hier stehen Kosten, Nutzen und Eingriff in keinem Verhältnis“, fasst Lucht zusammen.

Klar ist: Der Diebstahl von Pfeil und Bogen ist eine Straftat und wird auch weiterhin von der Stadt zur Anzeige gebracht. 

Foto: Hansestadt Lüneburg