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Landkreis Uelzen

Extremismus: Landkreis sensibilisiert Schul- und Kita-Pädagogen

 |  Landkreis

Uelzen/Landkreis. „Rechtsextremismus im Kontext Kita und Schule“ – so lautete der Titel einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, zu der der Landkreis Uelzen kürzlich pädagogische Fachkräfte von Schulen und Kitas ins Kreishaus eingeladen hatte. Begrüßen konnte Landrat Dr. Heiko Blume auch wieder einige Mitglieder der Gruppe „beherzt“, die sich im Landkreis Uelzen für Vielfalt und Toleranz einsetzt, sowie verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

„Die Veranstaltung bildet praktisch den zweiten Teil in einer Reihe solcher Veranstaltungen, mit der sich der Landkreis an bestimmte Zielgruppen richtet, die im Kampf gegen extremistische Tendenzen eine herausragende Rolle spielen“, so Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume. Mit der im April dieses Jahres stattgefundenen Auftaktveranstaltung hatte sich der Landkreis an politisch Verantwortliche wie Kreistagsabgeordnete sowie haupt- und ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewandt. „Die spezielle Ausrichtung dieser Veranstaltungen kann und soll aber auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, dass der Kampf und das Eintreten gegen jegliche Form der Radikalisierung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und bleibt“, stellte Blume klar.

Aus diesem Grund komme es auf die Aufmerksamkeit und das Engagement jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers an. Das bestätigten anschließend Eva Bunn und Vera Hilbich, beide Mitarbeiterinnen bei „Mobile Beratung Niedersachsen. Gegen Rechtsextremismus für Demokratie.“ Die Referentinnen stellten in ihren Vorträgen zunächst das Angebot ihrer Einrichtung vor. Es umfasst auch die Unterstützung und Beratung von Kitas und Schulen im Umgang mit rechtsextremen Erscheinungsformen. Dazu zählt unter anderem die gemeinsame Entwicklung von Strategien und die langfristige Begleitung von Prozessen. Sämtliche Angebote sind kostenlos.

Im Rahmen einer der Vorträge wurde nicht nur die Extremismus-Situation in Niedersachsen vorgestellt, sondern auch explizit auf die Situation im Landkreis Uelzen eingegangen. Anhand konkreter Fallbeispiele erläuterte die Referentin, woran Radikalisierungstendenzen bereits in einem frühen Stadium erkennbar sind und wie Schul- und Kita-Pädagogen beziehungsweise deren jeweilige Einrichtung konkret darauf reagieren können. Es folgte eine lebhafte und zum Teil sehr engagiert geführte Diskussion, in der es auch um praktische Erfahrungen der anwesenden Fachkräfte im Umgang mit extremistischen Tendenzen an ihrer jeweiligen Einrichtung ging.

Abschließend forderte Landrat Blume die Anwesenden auf, die gewonnenen Informationen und Kenntnisse mitzunehmen und vor Ort in den jeweiligen Einrichtungen anzuwenden: „Nutzen Sie dazu auch das hier vorliegende Info-Material oder fordern Sie entsprechende Broschüren, Flyer und Ähnliches beim Bildungsbüro des Landkreises an.“ Auch die Kreisvolkshochschule, mit der der Landkreis bei der Extremismusbekämpfung zusammenarbeite, sei ein guter Ansprechpartner für entsprechende Ideen und Fragestellungen.

„Ich habe das Gefühl“, so Blume zum Ende der Veranstaltung, „das Thema ist bei weitem nicht am Ende, sondern eher am Anfang und wird uns wohl leider weiter beschäftigen.“ Obwohl viele andere Themen den Alltag an Schulen und Kitas prägen würden, sei es auch die Aufgabe von Pädagogen, das Thema Extremismus sehr ernst zu nehmen und statt wegzuschauen zu handeln.

Den Referentinnen dankte der Landrat in diesem Zusammenhang für zahlreiche hilfreiche Tipps.