Uelzen. Einen solchen Erfolg gab es bisher nicht in der langen Geschichte des Uelzener Radsports: Werner Schwedt aus Bienenbüttel konnte sich bei den UCI MASTERS Cyclo-Cross World Championships die Silbermedaille in der Altersklasse Masters 70–74 Jahre sichern.
Über 600 Teilnehmende aus zehn verschiedenen Kategorien, im Alter von 35 bis über 80 Jahren, versammelten sich am vergangenen Wochenende im Hamburger Volkspark zu den dreitägigen Weltmeisterschaften der Querfeldein-Rennfahrerinnen und -Rennfahrer. In einem hochklassigen Starterfeld mit den früheren Tour-de-France-Stars André Greipel und Klaus-Peter Thaler vertraten Ulrich Beck (MTV Bad Bevensen) sowie die beiden Post SV-Fahrer Kai Kahlstorf und Werner Schwedt den Landkreis Uelzen.
Herausforderungen in Schlamm und Eis
Alle drei starteten in unterschiedlichen Altersklassen, aber ansonsten mit den gleichen herausfordernden Rahmenbedingungen: Gefahren wurde 40 Minuten und eine Runde auf einem drei Kilometer-Rundkurs mit wechselndem Untergrund (Rasen, Schotter, Sand, Waldwege und Asphalt). Hinzu kamen allerlei künstliche Hindernisse wie Treppen, Rampen, Brücken oder Hürden und die witterungsbedingten Einschränkungen durch Schnee, Eis und tiefen Schlamm.
Silber für den Post SV
Werner Schwedt, der erst seit Jahresbeginn über seinen Trainingspartner Kai Kahlstorf zum Post SV gestoßen war, schienen die widrigen Wettkampfbedingungen gerade recht. Nachdem Waldemar Banasinski (Browar Fortuna / Polen) sich an die Spitze seiner Altersklasse gesetzt hatte, machte er sich auf die Verfolgung und verteidigte den zweiten Platz mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Gérard Droolans (Cyclisme Bragard 52).
Pech für Kahlstorf – Beck auf Platz 10
Keinen guten Tag erwischte hingegen Kai Kahlstorf, der sich über Monate akribisch auf den Wettkampf vorbereitet hatte und vier Wochen zuvor bei dem Crossrennen in Neu Duvenstedt noch Sechster wurde. Im großen Feld der Altersklasse 60–64 Jahre überquerte er nach technischen Problemen dieses Mal nur als 61. die Ziellinie.
Auf dem, im Laufe des Tages zunehmend rutschigen und schlammigen Rundkurs, stand der Wettbewerb von Ulrich Beck (MTV Bad Bevensen) ganz im Schatten des Comebacks von Ex-Weltmeister Klaus-Peter Thaler. Als der Gevelsberger von Beginn an das Tempo anzog, konnte keiner der übrigen elf Teilnehmer der M75 folgen. Thaler sicherte sich letztlich mit über zwei Minuten Vorsprung den fünften WM-Titel seiner Karriere, während Beck mit einem respektablen zehnten Platz ins Ziel fuhr.
Foto (oh): Kahlstorf