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Landkreis Uelzen

Ärger um NDR-Bericht wegen Bahntrassen-Planung: „Das entspricht nicht dem Meinungsbild der Uelzener Bürgerinnen und Bürger“

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Von Michael Michalzik

Uelzen/Landkreis. Für Ärger sorgt derzeit ein Bericht des NDR zur Zukunft der Bahntrasse Hamburg-Hannover. Die Landesregierung in Hannover favorisiert einen Ausbau der bestehenden Strecke. In einer Folge der Sendung „Hallo Niedersachsen“ vom vorigen Freitag heißt es dazu vage: „Zustimmung dafür kommt aus der Heide.“ Andererseits wird im redaktionellen Beitrag erklärt: „Ganz anders die Reaktion der Kommunen, die auf eine Neubaustrecke hoffen.“

„Das ist eine totale Fehlinterpretation und entspricht nicht dem Meinungsbild der Uelzener Bürgerinnen und Bürger“, kontert Karl-Heinz Günther, Sprecher der Bürgerinitiative „Gegen den Trassenwahn der Bahn“ und Ortsbürgermeister von Kirch- und Westerweyhe. Dass Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch im Bericht betont, dass man über unterschiedliche Varianten nachdenken müsse, stellt für Günther eine Einzelmeinung dar: „Frau Kalisch ist parteipolitisch gebunden. In der Region gibt es genau zwei Kommunen, die dagegen sind – die Hansestadt Lüneburg sowie Bad Bevensen“. Alle anderen betroffenen kommunalen Gebietseinheiten seien für den Ausbau der Bestandsstrecke.

Wie berichtet, will die Deutsche Bahn die Kapazitäten auf der wichtigen Trasse Hamburg-Hannover erhöhen, auch für den Gütertransport. Zwischenzeitlich war der Neubau der Strecke intensiv diskutiert worden – obwohl das Dialogforum „Schiene Nord“ 2015 klar den Ausbau der Bestandsstrecke empfohlen hatte. Ein Neubau hätte in jedem Fall Nachteile für Uelzen mit sich gebracht: Eine Variante sah den Bau einer neuen Trasse durch den Stadtwald sowie durch Kirch- und Westerweyhe vor. Eine zweite Variante entlang der Autobahn A7 hätte Uelzen vom Fernstreckennetz abgehängt. Die Deutsche Bahn selbst hat sich bis heute nicht eindeutig geäußert. Zuletzt hatten Signale aus dem Bundesverkehrsministerium aber nahegelegt, dass der Neubau vom Tisch ist und die Bestandsstrecke auf dreigleisig ausgebaut werden soll.

Ein Neubau der Trasse wäre für Karl-Heinz Günther „ein politischer Irrsinn“: „Wir wissen nicht, wie sich der Güterverkehr in den kommenden zehn Jahren entwickeln wird. Der Container-Umschlag im Hamburger Hafen nimmt seit Jahren ab.“ Wichtig sei nun, dass der Ausbau der Bestandsstrecke ab 2029 erfolge: „Die sollen sich jetzt endlich daran halten und loslegen.“

Foto: privat