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Landkreis Uelzen

ÄrNa: Landkreis Uelzen kümmert sich um Nachwuchsgewinnung im Gesundheitswesen

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Uelzen/Landkreis. „Für das Gesundheitswesen sollen Fach- und Nachwuchskräfte gewonnen und langfristig in der Region gehalten werden“, so Landrat Dr. Heiko Blume heute im Sozial- und Gesundheitsausschuss. Dort stellte die Kreisverwaltung das Programm ÄrNa vor, das darauf abzielt, bei jungen Menschen das Interesse an „weißen Berufen“ zu wecken und für die Dauer ihrer Ausbildung aufrechtzuerhalten. „ÄrNa“ steht für Ärztlicher Nachwuchs. Das Programm nimmt neben dem ärztlichen ausdrücklich auch den nicht ärztlichen Nachwuchs in den Fokus.

„An sich zählt das nicht zu den Aufgaben eines Landkreises. Ich halte das Thema aber gerade im ländlichen Landkreis Uelzen für so wichtig, dass wir uns damit befassen sollten“, meint Blume. Hintergrund sind Prognosen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, nach denen in Zukunft der hausärztliche Versorgungsgrad im Landkreis weiter sinken wird. So lag er Ende 2022 noch bei 99 Prozent. Voraussichtlich wird der Landkreis Uelzen bis 2035 einen Versorgungsgrad von nur noch 79 Prozent erreichen. Bereits jetzt sind sieben hausärztliche Sitze unbesetzt. Und altersbedingt werden in den nächsten zehn Jahren weitere Medizinerinnen und Mediziner aus der Versorgung ausscheiden. Entsprechende Nachfolger sind schwer zu finden. Die Gründe sind komplex, das Ergebnis bleibt: Es fehlt an ärztlichen und nicht-ärztlichen Nachwuchskräften, insbesondere an Hausärztinnen und Hausärzten.

Pädagogische Studien zeigen, dass sich der Berufswunsch bei Jugendlichen früher manifestiert als erwartet. Das gilt jedoch nicht unbedingt für die Berufe auf dem Land, insbesondere dem Landarztberuf. Deshalb soll jungen Menschen der Mehrwert eines Lebens und Arbeitens als Fachkraft im Gesundheitswesen im Landkreis Uelzen aufgezeigt werden. Das Programm soll Schülerinnen und Schüler, Studierende der Humanmedizin sowie Ärztinnen und Ärzte in der Fachausbildung durch ein Netzwerk aus regionalen Akteuren aus dem Gesundheitswesen langfristig begleiten und beraten. Ganz nach dem Motto „von der Region Uelzen für die Region Uelzen“. „Ich freue mich, dass die Idee bei Vielen im Landkreis auf fruchtbaren Boden fällt, auch in der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion“, so Sozialdezernentin Stephanie Buntrock.

Die neuen Angebote sollen zum Beispiel von Berufsbörsen und -vorstellungen an Schulen, Mentoringgruppen, Summer Schools bis hin zu einem allgemeinmedizinischen Weiterbildungsverbund reichen. Damit die programmangehörigen Studierenden, Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung, die niedergelassene Ärzteschaft und Projektpartnerinnen und –partner des Gesundheitswesens sich kennenlernen und untereinander in den Austausch gehen können, wird es Netzwerktreffen geben. Dabei steht nicht nur der fachliche Austausch im Vordergrund, sondern die Vermittlung persönlicher Erfahrungen mit einer für die Region kulturell typischen Umrahmung. Weitere Bausteine, wie die Einrichtung einer Beratungsstelle oder eine Förderung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zur Praxiserweiterung oder Neuansiedlung, seien möglich. Solche könnten noch dieses Jahr in den Gremien beraten werden. Die Programmkoordination liegt bei der Gesundheitsregion des Landkreises Uelzen.

Weitere Informationen sind erhältlich über die Webseite des Landkreises unter: www.landkreis- uelzen.de > Soziales, Familie und Gesundheit > Gesundheit > Gesundheitsregion unter der Rubrik „Projekte und Aktivitäten“. Bei Fragen können sich Interessierte an die Programmkoordination bei der Gesundheitsregion Landkreis Uelzen unter der Rufnummer 0581 82-476 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

Symbolfoto. Adobe Stock