Von Michael Michalzik
Uelzen/Landkreis. Offenbar steht es schlecht um den Ausbau des Bahn-Mammutprojekts „Ostkorridor“: Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, steht das Projekt auf einer Streichliste der bahninternen Infrastruktursparte „InfraGO“. Demnach dürfte sich der 773 Millionen Euro teure Ausbau des Güter-Ostkorridors von Uelzen nach Halle jetzt über Jahrzehnte hinziehen, weil dem Bund das Geld fehlt. Folge: Der Güterverkehr wandert noch stärker auf die Straße als auf die Schiene.
Mit dem Projekt „Ostkorridor“ sollten vor allem die Kapazitäten für den Güterverkehr auf der Nord-Südachse erhöht werden. Der ursprünglich vorgesehene Ausbau sollte eingleisige Streckenabschnitte auf zwei Gleise erweitern, um Engpässe zu beseitigen und größere Flexibilität zu gewinnen.
Durch die Elektrifizierung der Strecken hätte sich die Umweltbilanz des Schienenverkehrs und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber anderer Verkehrsmittel erhöhen sollen. Mit dem Ostkorridor sollten ausdrücklich auch die Deutschen Seehäfen angebunden werden. Von dort aus hätten per Bahn dann ideal EU-Binnenländer wie Österreich, Tschechien und die Slowakei erreicht werden können – alles über Uelzen. Aber jetzt, nach dem Urteil der Karlsruher Richter zum Klima- und Transformationsfonds, dürfte daraus auf absehbare Zeit nichts mehr werden. Laut „Spiegel“ hat die Bahn nun vor, das weniger gewordene Geld in den Bestand zu stecken.
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