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Lüneburg

Lüneburg: Salzstraße - Mehr Platz für Fußverkehr gefordert

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Lüneburg. Über 700 zu Fuß Gehende und Radler:innen - und über 100 von ihnen waren so freundlich, Auskunft zu geben. So eine erste Bilanz der neuen AG „Lüneburg zu Fuß”. Am Samstag, 2. März 2024, von 11-13 Uhr hatten sich über ein Dutzend Engagierte aus verschiedenen Vereinen getroffen, um gemeinsam die Verkehrssituation in der Salzstraße auszuwerten. Die Kernfragen: Ist es angenehm für Sie, hier unterwegs zu sein? Was hätten Sie hier gern anders?

"Wir wollen wissen, wie Menschen in Lüneburg die Verkehrsführung hier wahrnehmen", erklärt Reiner Netwall, Co-Vorsitzender vom Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V. (ALA). "Besserer Fußverkehr in Lüneburg - das ist unser gemeinsames Ziel.

Das Ergebnis: Die überwiegende Mehrheit der Befragten erklärte, sich hier nicht wohl zu fühlen. Als häufigsten Grund nannten beide Gruppen - Radler:innen und zu Fuß Gehende! - unzureichende Gehwegbreiten. Tatsächlich bleibt in der Salzstraße an manchen Stellen nicht einmal ein halber Meter für den Fußverkehr. Ältere Menschen gaben an, sich hier teils extrem bedrängt zu  fühlen.

Rad- und Fußverkehr sollten getrennt werden. Und es sollte klarer erkennbar sein, was der Radweg und was der Gehweg ist, wünschten sich viele.

"Zu geringe Wegebreiten bei hohem Verkehrsaufkommen programmieren Konflikte zwischen den beiden Verkehrsarten", erklärt Erwin Habisch vom Fahrradclub ADFC. "Zu Fuß Gehende fühlen sich gestört und bedroht. Radfahrende müssen ständig damit rechnen, dass ihnen Passanten in den Weg laufen. Damit wird man keiner Verkehrsart gerecht." "Nicht zuletzt ist das auch eine Frage der Sicherheit. Auch von Beinahe-Unfällen oder sogar Unfällen wurde uns berichtet", stellt Julia Born vom Fachverband FUSS e.V. fest.

Ein weiterer Kritikpunkt: Die hohe Zahl der durchfahrenden Pkw. Mit Ausnahme von Lieferverkehr ist die Zufahrt für Autos und Motorräder eigentlich bis 19 Uhr verboten. Dennoch wurden in den zwei Stunden immer noch knapp 140 Pkw gezählt. Hier seien mehr Kontrollen oder eine Poller-Lösung nötig, forderten viele.

Die Arbeitsgemeinschaft "Lüneburg zu Fuß" bedankt sich sehr herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Helfer:innen und allen, die Auskunft gaben. Den ausführlichen Bericht mit den Ergebnisse und Erkenntnissen der Aktion will die AG nach der vollständigen Auswertung veröffentlichen.

 

Die AG „Lüneburg zu Fuß” hat sich Ende 2023 gegründet. Beteiligt sind zehn Lüneburger Vereine und Initiativen, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe, SoVD und VCD Elbe-Heide. Gemeinsames Ziel ist es, den Fußverkehr in Lüneburg zu verbessern.

 

Foto: privat