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Landkreis Uelzen

"Ich möchte die Menschen mitnehmen": Maret Bening ist die neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Uelzen

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Von Michael Michalzik

Uelzen/Landkreis. Maret Bening ist seit Anfang des Jahres die neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Uelzen. Und die Nachfolgerin von Elke Schulze steckt schon voll in der Arbeit: Zum Internationalen Frauentag am Freitag, 8. März, wird sie bei der Veranstaltung des Arbeitskreises 8. März im Gemeindehaus St. Petri (19 Uhr) einen Impulsvortrag halten und zum Abschluss zur Diskussion einladen: frauenpolitischer Kampftag oder Feiertag?

Mehrere politische Gremiensitzungen hat Maret Bening bereits hinter sich. Ebenso einen runden Tisch mit Experten zum Thema „reproduktive Gesundheit“: Gibt es im Landkreis genug Hebammen für Schwangere? Wie sieht es mit Gesundheitsberatung aus? Schwangerschaftsabbrüchen?

Im Uelzener Kreishaus selbst ist die 56-Jährige, die zuvor Gleichstellungsbeauftragte beim Landkreis Lüneburg war, ebenso unterwegs wie in der Öffentlichkeit. Der Notizblock ist voll: Frauen in politischen Positionen sind im Landkreis Uelzen unterrepräsentiert (23,3 Prozent, landesweit hingegen 31,3 Prozent). Dazu steht demnächst ein Mentoring mit dem Innenministerium an. Aber auch bei Spitzenpositionen im öffentlichen Dienst hinkt Uelzen hinterher, auch bei Führungspositionen in der Privatwirtschaft könnten es mehr Frauen sein.

Immerhin: Deutlich weniger Mädchen als Jungs verlassen im Landkreis Uelzen die Schule ohne Abschluss. Dafür begeistert die „stereotypische Berufswahl“ weniger. Beispielsweise zieht es fast ausschließlich Frauen in nichtakademische medizinische Berufe – Ärzte werden vor allem Männer. Die 56-Jährige zählt weitere offene Baustellen auf: deutliches Gefälle beim Einkommen, sehr hohe Frauen-Quote bei Teilzeit- und Mini-Jobs, wenig Existenzgründungen durch Frauen.

Es gibt noch eine Menge zu tun. Maret Bening ist weisungsfrei, darf also ohne vorherige Genehmigung öffentlich auftreten. Aber: „Ich möchte die Menschen mitnehmen und überzeugen.“ Das gilt sowohl für die Arbeit im Kreishaus, aber auch öffentlich im Landkreis. Was aber macht eine Gleichstellungsbeauftragte, wenn sie nicht mitten in der Arbeit steckt? „Dann bin ich in meinem Garten und höre Podcasts – über Gleichstellung.“

Foto: Michalzik