Jon Matz tauscht sich in der Ukraine mit Jugend aus: Uelzener Kommunalpolitiker besuchte Camp im Kriegsland
Uelzen/ Ushgorod. Der Uelzener Kreistags- und Stadtratsangeordnete Jon Matz ist als Vertreter der Jungen Union Deutschlands zu einem internationalen Camp der ukrainischen Parteijugend in der Stadt Ushgorod gereist. Auf dem Programm der dreitägigen Veranstaltung stand unter anderem der Besuch eines Krankenhauses mit verwundeten Soldaten und ein Austausch mit dem ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko.
An dem Camp nahmen 35 ukrainische und 35 internationale Nachwuchspolitiker teil. Im Fokus standen der Austausch, aber auch die Entwicklung gemeinsamer Positionen. Jon Matz: „Vor Ort waren junge Menschen, die direkt an der Front gekämpft haben, Personen, die mehrfach fliehen mussten, und eine junge Frau, die neun Tage unter russischer Besatzung in Butscha lebte. Das von den Leuten selbst zu hören, verändert die Sicht auf die Dinge.“ Besonders berührt habe ihn das Gespräch mit einem jungen Mädchen aus Saporischja, das seine Familie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat. „Diese Geschichten gehen unter die Haut.“
Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko war die gesamte Zeit vor Ort und gab Einblicke in gemeinsame Austausche mit Merkel, Trump oder Putin. Poroschenko sagte, dass die Jugend am meisten interessierte, wie die im Land grassierende Korruption bekämpft werden könne. Er sagte: „Danach werde ich am häufigsten gefragt.“
Matz erarbeitete in einer Kleingruppe mit den ukrainischen Jungpolitikern ein Forderungspapier zum Thema Migration, in das er auch die Probleme in Deutschland mit einfließen ließ. Klarer Tenor seiner Kleingruppe: Es müssten mehr Flüchtlinge in Arbeit. Schwerpunktmäßig sei es aber auch um die Binnen-Flüchtlinge in der Ukraine gegangen.
Das Fazit des Uelzeners nach den drei Tagen: „Es war eine absolut beeindruckende Zeit. Die Jugend in der Ukraine brennt für die Europäische Union und die Ukraine. Hoffnung auf der einen Seite und kriegerischer Alltag auf der anderen Seite sind die Lebensrealität junger Ukrainer.“
Foto: privat