Uelzen/Landkreis. Rund 40 pädagogische Fachkräfte, Eltern und Mitarbeitende von Behörden haben den Weg ins Uelzener Kreishaus gefunden, um an einer eindrucksvollen Veranstaltung mit dem Titel
„Medienkompetenz im KI-Zeitalter: Avatare, Deepfakes und Desinformation“ teilzunehmen. Das Bildungsbüro des Landkreises Uelzen und die Kreisvolkshochschule (KVHS) Uelzen/LüchowDannenberg hatten zu dem innovativen Praxis-Abend eingeladen. Der Fokus der Veranstaltung lag dabei auf der Frage, wie sich moderne Manipulationstechniken wie Deepfakes und Desinformation auf unsere Gesellschaft auswirken, wie sich dagegen gewappnet und dieses Wissen an Kinder und Jugendliche weitergegeben werden kann.
Den Einstieg in das Thema bildete ein Grußwort des Landrats Dr. Heiko Blume – präsentiert als Deepfake-Video in Jugendsprache. Der Clou: Der Landrat kannte das Video im Vorfeld nicht. „Obwohl das Video hier eher zum Schmunzeln anregt, macht es einen wichtigen Punkt deutlich: Oft ist Desinformation nicht sofort erkennbar. Manchmal ist sie so perfekt gemacht, dass man sie nur schwer als Fälschung entlarven kann. Das zeigt uns, dass wir im digitalen Zeitalter immer wachsam sein müssen“, so Dr. Blume.
Das Deepfake-Video wurde von Jan Philipp Skiba, dem Direktor der KVHS Uelzen/Lüchow-Dannenberg, erstellt. „Es hat mich nur wenig Zeit und überschaubare Kosten gekostet, um ein täuschend echtes Video zu produzieren – und das ist eine deutliche Warnung, wie leicht Desinformation heutzutage entstehen kann“, kommentierte Skiba.
Einer der Höhepunkte des Abends war der inspirierende Online-Impuls der InvestigativJournalistin und Faktencheckerin Christina Helberg. Mit praktischen Beispielen und deutlichen Aussagen führte sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern vor Augen, wie Fake News die öffentliche Meinung manipulieren. „Desinformation kann unsere Demokratie gefährden, wenn wir ihr nicht entschlossen entgegentreten. Aufklärung und Medienkompetenz sind unsere stärksten Waffen“, so Helberg. Deswegen seien Veranstaltungen wie diese von großer Bedeutung.
Im Anschluss an den Vortrag lernten die Teilnehmenden an verschiedenen Stationen diverse kostenlose, praxisorientierte Anwendungen kennen, die in ihren Einrichtungen genutzt werden können, um die Medienkompetenz zu fördern und Desinformation zu erkennen. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden können, um besser über Fake News aufzuklären. Auch neue Themen und Formate wurden angeregt, um die Herausforderungen der digitalen Manipulation in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Einig waren sich alle: Digitale Medienkompetenz ist unverzichtbar. Und es braucht mehr solcher praxisnahen Veranstaltungen, um gut vorbereitet in die digitale Zukunft zu gehen. „Dieser Abend hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß das Interesse und der Bedarf an praktischen Lösungen gegen Desinformation ist. Wir freuen uns über die rege Beteiligung und die vielen Anregungen, die wir mitnehmen“, resümierte Sabrina Boenschen, Leiterin des Bildungsbüros des Landkreises.
Fotos: Landkreis Uelzen