Klartext: Verdächtiger wurde nicht nach tödlicher Attacke im Hundertwasserbahnhof wieder laufen gelassen
Uelzen. Die Sozialen Medien bringen offenbar nicht für jeden Vorteile: Derzeit schwirren Gerüchte durchs Netz, demnach der Tatverdächtige nach der tödlichen Attacke im Hundertwasserbahnhof (UEN berichteten ausführlich, unter anderem: https://www.uelzener-nachrichten.com/blaulicht/6183-nach-toedlichem-angriff-im-hundertwasserbahnhof-haftbefehl-wegen-totschlags-gegen-heranwachsenden-verdaechtiger-nur-kurz-zuvor-aus-polizeigewahrsam-entlassen) von der Polizei wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Es muss noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden: Zu keinem Zeitpunkt lag eine entsprechende Information seitens der Polizei vor. Im Gegenteil: Die Polizei hat von Anfang an deutlich kommuniziert – und so wurde es auch hier richtigerweise wiedergegeben –, dass der dringend tatverdächtige 18-Jährige vor dem tödlichen Angriff in Gewahrsam genommen worden war: Er war nach dem Stand der Ermittlungen im Verlauf des Samstags mehrfach in der Uelzener Innenstadt aufgefallen, hatte gestohlen und einem 31-Jährigen am ZOB mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen.
Die hinzugerufene Polizei nahm den 18-Jährigen mit und brachte ihn in Absprache mit einem Bereitschaftsrichter in eine Arrestzelle, damit es zumindest bis zu den Ladenschlusszeiten zu keinen weiteren Vorfällen kommen konnte. Um 21 Uhr mussten die Beamten den jungen Mann wieder gehen lassen.
Der 18-Jährige, der in einer Unterkunft in Uelzen wohnte, tauchte den bisherigen Ermittlungen zufolge dann am frühen Sonntag am Hundertwasserbahnhof auf. Gegen 1.30 Uhr soll der Beschuldigte völlig grundlos sein 55 Jahre altes Opfer so brutal eine Treppe im Bahnhof hinuntergestoßen oder -getreten haben, dass der Angegriffene an den Folgen des schweren Sturzes auf den Stufen verstarb.
Der Verdächtige soll dann versucht haben, zu fliehen. Eine Streife der Bundespolizei nahm ihn aber umgehend fest. Seitdem war er nicht mehr auf freiem Fuß – am Montag entschied der Haftrichter am Amtsgericht Uelzen, dass der 18-Jährige in Untersuchungshaft überstellt werden soll, was umgehend geschah.
Foto: Michalzik