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Lüneburg

Lüneburg: Oldtimer-Rallye - Initiativen üben deutliche Kritik wegen Umweltbelastung

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Lüneburg. Am Samstag, 2. September, findet startet auf dem Platz Am Sande in Lüneburg die "ADAC Hansa Veteran Rallye". 100 Oldtimer fahren dort am Vormittag los und rollen dann rund 150 Kilometer durch die Region. Am Nachmittag kommen sie dann wieder am Ziel, dem Marktplatz Lüneburg, an.

Die rollende Nostalgie findet nicht jeder gut: "Wir haben das Jahr 2023. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich deutlich: Hitze und Brände, Dürre und Starkregenereignisse, Rückgang der Artenvielfalt, Rückgang des Grundwassers. Die Ursache: Das Übermaß an CO2, das wir in den letzten Jahrzehnten ausgestoßen haben. Und zu dieser Zeit fahren bei einem Großevent 100 Spritschlucker stundenlang durch die Region und produzieren damit rund 7,5 Tonnen, also 7500 kg CO2. Zur Einordnung: Ein Baum bindet pro Jahr geschätzt 10-15kg CO2. Wir bräuchten also rund 600 Bäume, um diese an einem Tag ausgestoßene Menge an CO2 innerhalb eines Jahres wieder auszugleichen. Ganz zu schweigen von den Mengen an Stickoxiden und anderen Schadstoffen, die die alten Motoren freisetzen und damit Menschen und Umwelt belasten", stellt Theresa Berghof vom KlimaKollektiv Lüneburg fest.

"Zur Durchführung der Oldtimer-Rallye wird der Platz Am Sande für den Busverkehr gesperrt, ein zentrales Ziel für den ÖPNV in Lüneburg. Gerade für körperlich eingeschränkte Menschen wird die Erreichbarkeit der Innenstadt an diesem Tag erschwert, um eine Autoschau zu ermöglichen", macht die Initative Lüneburg Barrierefrei aufmerksam.

"Wir sind über die Veranstaltung verwundert und betroffen. Das Ziel einer attraktiven, einladenden Innenstadt unterstützen wir voll und ganz. Doch ein Event wie eine Oldtimer-Rallye mitten in der Altstadt wirkt in diesem Zusammenhang völlig aus der Zeit gefallen", erklärt Julia Born von FUSS e.V. Lüneburg.

Die drei Initiativen richten den ausdrücklichen Wunsch an den Ortsclub Lüneburg e.V. im ADAC und die Hansestadt, die Organisation dieses und vergleichbarer Events kritisch zu überdenken.
Eine Stadt, die sich Klimaneutralität bis 2030 auf die Fahne geschrieben hat, sollte bei Veranstaltungen darauf hinwirken, dass sie klimafreundlich gestaltet werden. Örtliche Vereine sollten sich auch aus eigener Initiative darum bemühen.

Symbolfoto: Adobe Stock