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Landkreis Uelzen

Landkreis Uelzen informiert zur aktuellen Wolfssituation  

 |  Landkreis

Uelzen/Landkreis. In den vergangenen Wochen haben Wölfe im Landkreis Uelzen wieder vermehrt Nutztiere gerissen (UEN berichteten). Seit Beginn des Jahres gab es im Landkreis rund 20 Rissereignisse – mit insgesamt mehr als 50 toten, verletzten und vermissten Tieren. Betroffen waren erneut insbesondere Schafherden. Die Vorfälle ereigneten sich dabei teilweise direkt in den Dörfern.

In der Mehrzahl der Fälle war der sogenannte Grundschutz nicht eingehalten, so die Kreisverwaltung. Die mit dem Begriff Grundschutz bezeichneten Anforderungen müssen erfüllt sein, damit betroffene Weidetierhaltende eine Entschädigung bekommen können. Darüber hinaus ist die Einhaltung des Grundschutzes nach gegenwärtiger Rechtslage Voraussetzung, damit der Landkreis Uelzen eine Abschussgenehmigung erteilen kann. 

Die Anforderungen an diesen erforderlichen Mindestschutz für Weidetiere ergeben sich aus der „Richtlinie Wolf“. Danach sind die Tierhalter aufgefordert, ihre Weidetiere vor Übergriffen durch Wölfe entsprechend zu schützen. Finanzielle Unterstützungsleistungen für entsprechende Präventionsmaßnahmen können bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) beantragt werden, die auch zum Thema Zaunbau berät. So fand zum Beispiel im August vergangenen Jahres ein Infotag zum Herdenschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Bauernverband Nordostniedersachsen und dem Landkreis Uelzen in Suderburg-Holxen statt. 

„Der Grundschutz ist wichtig. Er ist aber nicht überall einfach zu gewährleisten, schon wegen des jeweiligen Geländezuschnitts. Und er gewährleistet ja auch nicht immer, dass die Weidetiere tatsächlich geschützt sind. Sonst gäbe es ja keine Rissereignisse, bei denen der Grundschutz eingehalten und Entschädigung gezahlt wird“, so Landrat Dr. Heiko Blume. 

Der Landkreis Uelzen prüfe laufend, so Blume weiter, ob die Voraussetzungen für die Erteilung einer Abschussgenehmigung erfüllt seien. Auf diese Weise hätten in der Vergangenheit schon mehrere Genehmigungen erteilt werden können. Aktuell sei dies wegen des nicht eingehaltenen Grundschutzes rechtlich aber nicht möglich. 

Blume konstatiert: „Es ist dringend an der Zeit, dass der Bund das Naturschutz- und Jagdrecht dahingehend ändert, dass sowohl ein Bestandsmanagement als auch eine unbürokratische und rechtssichere Entnahme beim Auftreten von „Problemwölfen“ möglich wird. Das hat auch der Uelzener Kreistag wiederholt in Resolutionen gefordert. Die EU hat mit der Absenkung des Schutzstatus für den Wolf dafür den Weg geebnet. Nun ist der Bund am Zug.“ 

Der Landrat hat inzwischen auch die Bundesminister für Landwirtschaft und Umwelt, Rainer und Schneider, angeschrieben – mit dem dringenden Appell, nun die notwendigen rechtlichen Grundlagen zu schaffen. 

Er habe in den Schreiben auch auf Ängste hingewiesen, die das Geschehen gerade in den Dörfern auslöse. Ebenso habe er auf Landesebene an Ministerin Staudte und Minister Meyer appelliert, bei den Kollegen auf Bundesebene Druck zu machen, so Blume. „Im Mai hatte die Bundesregierung in ihrem „Sofortprogramm“ unter anderem die Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz“ als vorrangig zu behandelndes Thema benannt. Jetzt muss der Bund liefern“, bezieht der Landrat deutlich Stellung.

Informationen, Beratung und Kontakt

 

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Herdenschutz und Förderung von Präventionsmaßnahmen:

Elke Steinbach Tel.: 0441 801-639

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Michael Sluiter Tel.: 0441 801-631

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Präventionsanträge zum Herdenschutz im Rahmen der Richtlinie Wolf:

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Jochen Klostermann: 0511-3665 1184

Daniela Meldau: 0511-3665 1209

Anja Schäfer: 0511-3665 1210

Cigdem Özen: 0511-3665 1192

 

Ausgleichszahlungen (für verletzte oder getötete Tiere bei Einhaltung der Vorgaben für den Mindestschutz):

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Daniela Meldau: 0511 3665-1209

Anja Schäfer: 0511 3665-1210

 

weitere Informationen unter www.lwk-niedersachsen.de

 

Wolfsberatung des NLWKN

Beratung zum Grundschutz sowie „Notfall-Sets“ (Elektrozäune für sofortige Schutzmaßnahmen) im Landkreis Uelzen:

Katja Hildebrandt-Mertins

Tel.: 05892-1447 (priv.) Mobil: 0151-12352277 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Michael Ohlhoff Mobil: 0171-6414749 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. vertretungsweise

Herbert Rätzmann Mobil: 0160-90537461 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

weitere Kontakte auf der Website des NLWKN unter www.nlwkn.niedersachsen.de

Symbolfoto: Adobe Stock