
Uelzen. Die IG-Metall-Mitglieder bei Elmess in Uelzen haben am Donnerstag eine Urabstimmung durchgeführt. Diese ist nach IG Metall Satzung immer dann notwendig, wenn die Beschäftigten nach gescheiterten Tarifverhandlungen ihr grundgesetzlich geschütztes Recht auf unbefristeten Arbeitskampf wahrnehmen wollen.
Bei der Urabstimmung votierten 89 Prozent der IG Metallerinnen und Metaller für den Streik: „Das ist ein deutliches Signal der Beschäftigten an ihren Arbeitgeber. Streik ist zwar ihr letztes Mittel, zugleich aber auch ihr schärfstes. Der Arbeitgeber muss seine Blockade nun sofort beenden“, so Lennard Aldag, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Celle-Lüneburg und zugleich Verhandlungsführer der Gewerkschaft bei Elmess.
Die Tarifverhandlungen für die Anerkennung der Tarifverträge der niedersächsischen Metallindustrie waren bereits am 11. September 2024 gescheitert. Die Beschäftigten hatten bereits ein Jahr zuvor diese Anerkennung gefordert, jedoch führten mehrere Verhandlungsrunden und Warnstreiks nicht zum Ergebnis (UEN berichteten). Der Arbeitgeber verweigert mit Hinweis auf eventuelle in der Zukunft liegende finanzielle Herausforderungen die Wiedereinführung der bei Elmess noch bis 2007 geltenden Tarifverträge.
Auch die Angebote auf „sanfte“ Einführung über mehrere Jahre und Stufen von einzelnen Bestandteilen der Tarifverträge konnten den Arbeitgeber bisher nicht zum Einlenken bewegen. Auch ein Spitzengespräch mit dem Vertreter des schwedischen Eigentümers am vergangenen Dienstag in Kopenhagen konnten kein abschließendes Ergebnis erzielen. Insbesondere in der Frage der Einführung von Weihnachts- und Urlaubsgeld herrscht Uneinigkeit. Während die IG Metall eine Einführung über mehrere Stufen und Jahre angeboten hat, wollte der Arbeitgeber nur eine vage Verhandlungsverpflichtung in drei Jahren anbieten.
Eike Lotz, Mitglied der IG Metall Verhandlungskommission und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Elmess ist sich daher sicher: „Die Zeit der Versprechungen und vagen Absichtserklärungen muss endlich vorbei sein. Davon hatten wir in den letzten 10 Jahren genug. Die Kolleginnen und Kollegen werden ihre Antwort vor dem Werkstor geben.“ Mit der erfolgreichen Urabstimmung sind unbefristete Streiks nun jederzeit möglich.
Archivfoto (Michalzik): Bereits vor einem Jahr hatten Elmess-Mitarbeiter die Einführung eines Tarif-Vertrags gefordert.