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Wirtschaft

Alter Real-Komplex: Rewe hüllt sich in Schweigen - Uelzens Politik fordert mehr Transparenz: „Jetzt aber Butter bei die Fische“

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Von Michael Michalzik

Uelzen. Der Rewe-Konzern hat bestätigtes Interesse am alten Real-Komplex im Fischerhof, seit kurzem ist dort der Absperrzaun verschwunden (UEN berichteten), es tut sich also etwas. Und dennoch hält sich Rewe Nord bedeckt: „Keine neuen Infos“, lautet der knappe Kommentar aus der Zentrale in Kiel. Jetzt reagiert die Uelzener Politik auf die Rewe-Kommunikationsstrategie:

Joachim Delekat, UWG-Fraktionsmitglied im Rat der Hansestadt Uelzen: „In Zeiten von Transparenz,  Bürger- und Kundenfreundlichkeit ist die Kommunikationspolitik, die wir zurzeit vom Rewe-Konzern Nord erleben, schon sehr fragwürdig. Gleichwohl ist der Lebensmitteleinzelhandel ein stark umkämpfter Markt, wo buchstäblich mit jedem Cent punktgenau versucht wird, zeitgerecht zu agieren und kalkulieren, offensichtlich auch was die Weitergabe von Informationen an die Öffentlichkeit betrifft. Es wird höchste Zeit, dass der Standort des ehemaligen real neu belebt wird, denn die anderen Märkte in Uelzen sind gerade zu Wochenanfang und Wochenende stark frequentiert, und die Tage des Discounters im Norden von Uelzen sollen auch gezählt sein. Seit mindestens zwei Jahren wird in den lokalen Medien über eine mögliche Neuauflage am Standort Fischerhof berichtet, es war auch schon mal von einer Eröffnung Mitte 2025 die Rede, wir haben jetzt fast August 2025. Jetzt aber ‚Butter bei die Fische‘, liebe Kommunikationsexperten, die Kunden verdienen Wahrheit und Klarheit. Der entfernte Sicherungszaun lässt zumindest schon mal hoffen.“

Klaus Knust, Vorsitzender der Gruppe SPD/Grüne im Rat der Hansestadt Uelzen: „Eine Belebung des Standorts Fischerhof halte ich für sehr wichtig. Zum einen für die Bewohner*innen der nördlichen Ortschaften, zum anderen aber auch für die ansässigen Händler. Es ist wichtig, dass wieder mehr Kundschaft angezogen wird. Vielfalt belebt das Gebiet. Wenn es tatsächlich neue Entwicklungen gibt, wäre es sicher sinnvoll, wenn Rewe sich klar äußert.“

Stefan Hüdepohl, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Uelzen: „Ich habe leider keine Informationen über das Grundstück, weil sich letztlich zwei Privatpersonen/Konzerne einig werden müssten. Es wäre für die Stadt von Vorteil, wenn dort wieder Leben einkehren würde. Bei Schließung des ALDI wäre der ganze Bereich ohne Nahversorger. Das ist irgendwie aufzufangen, jedoch sind Leerstände in der vorgefundenen Größe für die Hansestadt, die nur begrenzt Gewerbeflächen anbieten kann, ein Ärgernis. In so exponierter Lage sollte wieder Handel oder Gewerbe angesiedelt werden. Insofern wäre es zu begrüßen, wenn sich Rewe entscheiden könnte, den Standort zu übernehmen und wiederzueröffnen. Zwingen können wir Rewe aber nicht, schon gar nicht zu Erklärungen während laufender Verhandlungen.“

Foto: privat