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Blaulicht

Handtaschenraub mit Todesfolge – Ermittlungsgruppe aufgelöst – Polizei weiter am Fall dran: DNA-Spuren und Wohnungsdurchsuchung

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Von Michael Michalzik.

Uelzen. „Das Gros der Spuren ist abgearbeitet, DNA-Proben sind entnommen, wir sind verschiedensten Hinweisen nachgegangen. Der Fall ist nach wie vor eine Herzenssache der Polizei“, erklärt Polizeisprecher Kai Richter. Doch die Ermittlungsgruppe im Fall des brutalen Uelzener Handtaschenraubs mit Todesfolge ist geschlossen worden: Die Ermittler gehen jetzt anderen Aufgaben nach, sind aber vorbereitet, den Fall sofort wieder in den Fokus zu nehmen, wenn sich neue Spuren ergeben.

Wie berichtet, hatte eine bisher unbekannte männliche Person am Mittwoch, 12. Juli, gegen 14 Uhr einer 46-jährigen Uelzenerin die Handtasche im Bereich des Gehweges der Karlstraße entrissen. Zuvor bewegte sich der Mann bereits im Umfeld eines angrenzenden Baumarktes auf seinem Mountainbike und fuhr dabei im Bereich der ausgestellten Gartenhäuser herum.

Laut Videoaufzeichnungen wartete er kurz darauf im Schatten mehrerer Bäume im Bereich der Karlstraße und nutzte einen Moment, in dem keine Fahrzeuge oder Fußgänger unterwegs waren. Er näherte sich radfahrend von hinten seinem 46-jährigen Opfer, das die Karlstraße entlanglief. Der Täter versuchte der Frau die Handtasche von der Schulter zu reißen. Dies misslang jedoch, und das Opfer stürzte schwer.

Der Täter wendete daraufhin mit seinem Rad und stahl der wehrlosen Frau, die unter anderem schwerste Kopfverletzungen erlitten hatte, die Handtasche, in der sich unter anderem Bargeld befand. Kurz danach fuhr der Unbekannte mit seinem Mountainbike in Richtung Karlstraße und wurde dabei von Zeugen beobachtet.

Die 46-Jährige erlag wenige Tage nach der Tat ihren schweren Verletzungen und starb im Krankenhaus. Die Polizei hat inzwischen unter anderem die schwarze Basecap des Täters mit weiß angemaltem Schriftzug „FBI“ sowie die Handtasche des Opfers sichergestellt.

Polizeisprecher Richter: „Wir haben verschiedenste Hinweise auf mehrere Personen erhalten.“ Auch die Uelzener Nachrichten hatten anonyme Hinweise bekommen und an die Polizei weitergeleitet. Die Ermittler hatten DNA-Proben sichern können. Die Handtasche des Opfers war samt Papieren an den Bahngleisen gefunden worden.

Die Ermittlungsgruppe sah sich intensiv in der “Uelzener Szene“ um. Hinweise führten schließlich zur Durchsuchung der Wohnung eines Verdächtigen. Es ergaben sich aber keine ausreichenden Hinweise: „Der Mann gilt immer noch als unschuldig.“ Weiteren Hinweisen wurde nachgegangen: Wer ist in der Vergangenheit bereits wegen solcher Taten aufgefallen? Auf wen passt die auffällige Täterbeschreibung? Richter: „Die Sache hat alle Kollegen sehr bewegt, von der Ermittlungsgruppe bis zum Streifendienst.“ Deswegen stehe die Polizei nach wie vor in einem Kontakt mit der Familie des Opfers: „Sobald sich eine neue Spur ergibt, werden die Ermittler wieder mit Nachdruck tätig.“ Auch die Belohnung in Höhe von 5000 Euro, die die Staatsanwaltschaft Lüneburg ausgelobt habe, bleibe bestehen.

Der Täter wird wie folgt beschrieben:

- männlich

- ca. 22 bis 35 Jahre alt

- ca. 180 bis 185cm groß

- sehr schlank

- Erscheinungsbild: dunkler Teint, dunkle Haare

- unregelmäßig dünner Bartflaum

- bekleidet mit einem schwarzen Trainingsanzug

- dunkles "FBI"-Cap - silbernes Kettchen mit Namensplatte am rechten Handgelenk

Hinweise nimmt die Polizei Uelzen, Tel. 0581-930-0, oder auch per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. entgegen.

Grafik: Polizei