Chirurgen von höchster Kompetenz: HGZ Bad Bevensen erhält erneut Auszeichnung als „Zertifiziertes Gefäßzentrum“
Bad Bevensen. Vor allem, wenn es um Eingriffe an der Halsschlagader geht, gehören die Gefäßchirurgen des Herz- und Gefäßzentrums (HGZ) Bad Bevensen zu den erfahrensten in ganz Deutschland. Dies haben die drei deutschen Fachgesellschaften für Gefäßmedizin sowie für Radiologie und Angiologie den Spezialisten am HGZ einmal mehr im Rahmen eines Audits bescheinigt und ihnen erneut für weitere drei Jahre die Auszeichnung „Zertifiziertes Gefäßzentrum“ verliehen.
Doch die Bad Bevenser punkten auch in weiteren Bereichen mit einer außerordentlich hohen Expertise – besonders in der Aortenchirurgie, also bei Eingriffen an der Hauptschlagader im Körper. „Während des Audits wurden unsere Qualitäts- und Leistungsdaten gegen die aktuellen Standards und geltenden Leitlinien geprüft“, erklärt Dr. Thomas Nolte, Direktor des Gefäßzentrums am HGZ, das Zertifizierungsprozedere. Dabei sei ein weiteres Ergebnis gewesen, dass das Gefäßzentrum auch in Sachen Digitalisierung und elektronische Patientenakte sowie mit seiner personellen Besetzung überdurchschnittlich gut aufgestellt sei.
Zwei Besonderheiten machen die Institution außerdem aus: die fächerübergreifende Zusammenarbeit von Experten der verschiedenen Kliniken, die sich im HGZ Bad Bevensen unter einem Dach befinden, einerseits. Andererseits auch die sogenannte sektorenübergreifende Kooperation mit der ebenfalls im Haus ansässigen ambulanten Gefäßpraxis.„Unsere Strukturen erlauben uns eine große Flexibilität“, sagt Dr. Thomas Nolte, „und die wiederum ermöglicht uns, hohe Behandlungskapazitäten vorzuhalten und sämtliche Versorgungsbedarfe, mit denen wir konfrontiert werden, zu befriedigen.“
So werden im Gefäßzentrum am HGZ zur Hälfte Patienten aus einem Umkreis von 50 Kilometern versorgt. Die andere Hälfte wird aus größeren Entfernungen eingeliefert – dazu gehören auch Patienten, die per Rettungshubschrauber mit bis zu einer Stunde Flugzeit eingeflogen werden. „Hier sind wir als zuverlässiger Partner für zu- und einweisende Einrichtungen bekannt“, so Dr. Nolte.
Dank der Grundausrichtung des Hauses verfügt das Gefäßzentrum am HGZ über modernsteund hochwertige medizinische Geräte und kann damit eine gefäßmedizinische Versorgung von sehr hoher Qualität bieten. Und die habe sich seit der ersten Antragstellung zur Zertifizierung vor 20 Jahren immer weiterentwickelt, berichtet der Direktor des Gefäßzentrums. So wurde zum Beispiel 2016 der 100 Quadratmeter große Hybrid-Operationssaal im HGZ in Betrieb genommen. Er ist einer der größten und modernsten in Norddeutschland und ermöglicht das Zusammenwirken von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen vor allem bei komplexen Eingriffen. Auch bei den bildgebenden Verfahren habe man „Quantensprünge“ erlebt, so Dr. Nolte.
In der Gefäßbehandlung selbst setze sich seit Jahren vor allem eine Erkenntnis immer mehr durch: die des Verzichts auf sogenannte Stents. Mit diesen röhrchenförmigen Implantaten können erkrankte Blutgefäße stabilisiert werden. Das Verfahren sei jedoch nicht mehr das Nonplusultra, weiß Dr. Thomas Nolte. In bestimmten Gefäßbereichen, wie den Beinschlagadern, erziele man mit Eingriffen ohne Stents nämlich nachhaltigere Ergebnisse. „Dort gilt inzwischen der Grundsatz, nichts zurückzulassen“, sagt er. Demnach würden vermehrt andere Verfahren angewendet - wie das Abfräsen von Ablagerungen in Blutgefäßen oder auch das Einführen medikamentenabsondernder Ballons, die nur wenige Minuten dort verbleiben.
Für die Zukunft zeichnen sich bereits weitere Innovationen ab: Die Miniaturisierung von Kathetern erlaube immer flexiblere und präzisere Eingriffe, die letztlich auch ambulant durchgeführt werden können, so Dr. Thomas Nolte. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit am HGZ kommt hier besonders zum Tragen. So bieten die Klinik für Radiologie unter Leitung von Dr. Wulf Euringer mit modernsten Bildgebungsverfahren sowie die Klinik für Angiologie unter Leitung von Anne Breede mit vielfältigsten Möglichkeiten der Diagnostik bestmögliche Voraussetzungen für derartige Eingriffe. Dr. Nolte stellt vor diesem Hintergrund fest: „Mit unserem zertifizierten Gefäßzentrum sind wir dank unserer großen Erfahrung und der fächerübergreifenden Aufstellung auch auf diese und weitere kommende Entwicklungen gut vorbereitet.“
Fotos: HGZ