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Kommentar

Ein Paukenschlag zur Unzeit

 |  Landkreis

Ja, gestritten wird oft und gern in den Reihen der SPD. Das betrifft die kleinen Ortsvereine ebenso wie die hohen Ränge in Berlin. Innerparteiliche Auseinandersetzungen sind seit jeher ein Teil der politischen Kultur der Traditionspartei. Im Fall des Unterbezirks Uelzen/Lüchow-Dannenberg muss man sich allerdings jetzt die Frage nach dem Timing stellen: Nach dem Aufbrechen einer tiefen Kluft, was offenbar erst jetzt während der entscheidenden Wahlkonferenz, bei der die Listen für die anstehenden Kommunalwahlen festgemacht wurden, geschah, steht die Kreistagsfraktion ohne Führung und ohne drei hocherfahrene Sozialdemokraten da. Mit Andreas Dobslaw, Peter Hallier und Andreas Bersiel haben sich drei Hochkaräter aus der Fraktion verabschiedet, die ganz sicher keine Mimosen sind. Es muss also wirklich gebrodelt haben, bevor diese Drei, die seit Jahrzehnten harte politische Debatten gewohnt sind, eine endgültige Reißleine ziehen. Was oder wer sie auch immer zu dieser Entscheidung getrieben hat - eines steht fest: Der Bruch kommt zur Unzeit. Weniger als ein halbes Jahr vor den Wahlen, in einem Jahr, in dem man mal nicht eben in einen großen Saal einladen und alles erklären kann. Auch in anderen Parteien fliegen die Fetzen. Aber die Uelzener SPD schafft es immer wieder, mit einem Paukenschlag in die Öffentlichkeit zu treten. Aber vielleicht ist gerade auch das Teil ihrer Streitkultur. 

Ihr

Michael Michalzik

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