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Blaulicht

Weihnachten und Silvester können kommen: Uelzens Feuerwehren sind vorbereitet

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Uelzen. Traditionell wird das neue Jahr in der Silvesternacht mit viel Lärm und buntem Feuerwerk begrüßt. Leider kommt es bei den Feierlichkeiten rund um den Jahreswechsel bundesweit immer wieder zu schweren Unfällen oder Bränden. Der Jahreswechsel wird daher auch als die Nacht der Nächte für die zahlreichen Rettungs- und Sicherheitskräfte bezeichnet. Die

Feuerwehren in Uelzen sind grundsätzlich gut aufgestellt, erwarten aber nach eigenen Angaben einen ruhigen Jahreswechsel – auch über die Weihnachtsfeiertage sind die Einsatzkräfte in Bereitschaft.

Die 13 Feuerwehren in der Hansestadt Uelzen sind auf entsprechende Einsatzlagen im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum Neujahrsfest vorbereitet: „Wir rechnen aber erfahrungsgemäß mit wenigen Einsätzen im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel“, sagt Simon Märtens, Sprecher der Feuerwehren in Uelzen. Ein Blick in die Einsatzstatistik bestätigt Märtens, denn seit einigen Jahren ist ein Trend sinkender Einsatzzahlen rund um die Silvesternacht zu verzeichnen. „Was wirklich auf uns zukommt, ist aber immer schwer vorherzusagen“, so Märtens.

Gemeinsam mit seinem Kameraden Torsten Strauer schaut er gespannt auf den Jahreswechsel. Torsten Strauer ist am Silvesterwochenende als Brandmeister vom Dienst - kurz BVD - im Einsatz. Er ist somit diensthabender Zugführer und Einsatzleiter der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen. Verantwortlich für acht weitere Einsatzkräfte rückt Strauer direkt zu allen Einsätzen der größten Feuerwehr im Stadtgebiet aus. Die übrigen Kräfte fahren zur Feuerwache und besetzen die entsprechenden Großfahrzeuge. Kleinere Einsätze werden vom Brandmeister vom Dienst (BVD) mit der Wochenendbereitschaft allein abgearbeitet. Wird mehr Personal benötigt, wird dieses direkt und zusätzlich zur Bereitschaft alarmiert.

Bereits Mitte der 70er Jahre wurde bei der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen eine Wochenendbereitschaft eingeführt. Diese Bereitschaft besteht immer aus neun Einsatzkräften, einem Einsatzleiter (BVD) und acht weiteren Einsatzkräften. Über das gesamte Jahr wechseln sich alle aktiven Mitglieder der Schwerpunktfeuerwehr mit dem Dienst am Wochenende ab. Während der Bereitschaftszeit von Freitag, 18 Uhr bis Montagmorgen 6 Uhr müssen sich die Kräfte aber in der Hansestadt Uelzen aufhalten, um im Ernstfall schnell im Feuerwehrhaus zu sein. Im Einsatzfall werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer über eine zusätzliche Alarmschleife auf den Meldeempfängern alarmiert. In der Regel um kleinere Einsätze selbstständig mit dem Brandmeister vom Dienst (BVD) abzuarbeiten.  Die Einsätze der Wochenendbereitschaft reichen dabei von Ölspuren über Tierrettungen bis hin zu Kleinbränden oder sonstigen Hilfeleistungen.

Der Bereitschaftsdienst an Wochenenden und Feiertagen ist also keine Ausnahme. Wenn allerdings ein Feiertag direkt an ein Wochenende grenzt, kann der Bereitschaftsdienst - wie in diesem Jahr während der Weihnachtsfeiertage - statt des üblichen Wochenendes auch fünf Tage am Stück dauern. Die Zeiten können sich die Mitglieder der Uelzener Wehr aber untereinander aufteilen, erklärt Simon Märtens. „Wir organisieren uns so, dass jeder ein paar ungestörte Stunden mit seiner Familie verbringen kann. Die Kameradinnen und Kameraden helfen da einander.“ Im vergangenen Jahr rückte die Schwerpunktfeuerwehr zu neun Einsätzen rund um Weihnachten aus. Brände im Zusammenhang mit Kerzen oder Weihnachtsschmuck gab es allerdings nicht – dennoch gibt Märtens zu bedenken: „Echte Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Kinder unbedingt über die Gefahren von offenem Feuer aufklären und am besten Löschmittel wie einen Eimer Wasser in der Nähe haben“.

Weitere einfache Tipps helfen, Brände zu vermeiden:

  • Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen oder an einem Ort mit starker Zugluft auf.
  • Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, bevor sie ganz heruntergebrannt sind.
  • Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und ist dann umso leichter entflammbar – ziehen Sie solche Brandfallen rechtzeitig aus dem Verkehr.
  • In Haushalten mit Kindern und freilaufenden Haustieren sind elektrische Kerzen ratsam. Diese sollten den VDE-Bestimmungen entsprechen.
  • Achten Sie bei elektrischen Lichterketten – etwa auf dem Balkon – darauf, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Idealerweise sollten auch elektrische Lichterketten nicht in Ihrer Abwesenheit leuchten.

Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.

  • Feuerwerkskörper und Raketen sind „Sprengstoff“. Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren. Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
  • Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser. Beachten Sie örtliche Regelungen!
  • Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden
Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg – und zielen Sie niemals auf Menschen.
Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal. Während er Aufnahme oder dem erneuten Entzünden der Feuerwerkskörper können diese in der Hand detonieren.

  • Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen! Artikel, die in Deutschland zum Verkauf zu Silvester freigegeben sind, müssen über eine Prüfnummer der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und prüfung) verfügen.
  • 
Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
  • Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Auch der ausgediente und trockene Weihnachtsbaum bringt auf dem Balkon eine große Gefahr mit sich. Eine verirrte Feuerwerksrakete kann die trockenen Nadelbäumchen sofort entzünden.
  • Halten Sie Fenster und Türen generell geschlossen. Der Rauch von abbrennendem Feuerwerkskörper kann in ihr Haus oder in ihre Wohnung ziehen und unbeabsichtigt Rauchwarnmelder auslösen. Auch dies führt möglicherweise zu einem Einsatz der Rettungskräfte.

Die Feuerwehren in Uelzen sind wie alle anderen Hilfs- und Sicherheitskräfte jederzeit einsatzbereit. Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112 oder 110. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe durch die entsprechenden Einsatzkräfte!

Text/Foto: Feuerwehr Uelzen